Ein typisches Freitagabend-Phänomen: Während alle Arztpraxen längst im Wochenende sind, geht es Eltern oder dem Kind auf einmal schlecht: Hautausschlag, Fieber oder Magenkrämpfe können nicht eingeordnet werden. Der gemütliche Feierabend ist dahin, während der berühmte „Doktor Google“ direkt das Schlimmste vermuten lässt. Ein Notfall ist es nicht, die Notaufnahme somit keine Option, aber ein ärztlicher Rat würde helfen.
Ein Gastbeitrag von Nils Labusch
Um genau diesen Menschen zu helfen, setzen Krankenversicherungen immer häufiger auf E-Health. Diese Online-Angebote ermöglichen mithilfe von digitalen Technologien einen schnellen Austausch zwischen Arzt und Patient.
Hilfe für berufstätige Eltern
Insbesondere berufstätige Eltern profitieren von den Angeboten der Telemedizin. Viele haben nicht die Möglichkeit, ihren Arbeitstag flexibel zu gestalten oder kurzfristig einen Tag frei zu nehmen, um mit dem kranken Kind zum Arzt zu fahren. Der Alltag gerät schnell aus den Fugen, weswegen eine ärztliche Beratung am besten zusätzlich online verfügbar sein sollte. Mit den E-Health-Angeboten werden die langen Wartezeiten vor Ort erspart, was deutlich arbeitnehmerfreundlicher ist.
Und so funktioniert es:
Zunächst nimmt der Versicherte Kontakt zur medizinischen Assistenz zum Beispiel der TeleClinic auf. Das Anliegen wird aufgenommen und an einen Arzt, der für die Frage der beste Ansprechpartner ist, weitergeleitet. Sofern der diensthabende Arzt nicht der Spezialist für den vorliegenden Fall sein sollte, ruft der passende Facharzt zurück. Indem die Symptome abgefragt werden, kann ein Krankenhausbesuch angeordnet oder auch Entwarnung gegeben werden.
Hat ein Kind beispielsweise einen Insektenstich oder Zeckenbiss, ist mithilfe der Telemedizin ein Arzt auch in heiklen Situationen schneller erreichbar. Auch auf Reisen ist die Telemedizin hilfreich. In anderen Ländern besteht die Gefahr, sich mit dem einheimischen Arzt nicht verständigen zu können und möglicherweise falsch behandelt zu werden. Per Videotelefonie können deutschsprachige Mediziner, die über langjährige Erfahrung verfügen und neben der telemedizinischen Beratung auch in einer Praxis oder in einem Krankenhaus arbeiten, ebenfalls bei Reisen im Ausland erreicht werden.
Ein vorgegebenes Zeitlimit für das Arztgespräch gibt es nicht. Ein weiteres Plus: Bestimmte Angebote machen es sogar möglich, dass Ärzte des telemedizinischen Dienstes bundesweit nicht nur beraten, sondern auch deutschlandweit Facharzt-Überweisungen ausstellen dürfen.
Angebote mit Telemedizin sind bereits vorhanden
Telemedizinische Tarife können heute schon kostenfrei bzw. als Zusatzversicherung gegen kleinen Beitrag versichert werden. In eigens dafür vorgesehenen Apps können zudem auch Termine mit Fachärzten vereinbart, Dokumente hochgeladen und die eigenen Vitalwerte (Gewicht, Geschlecht, Größe, Blutdruck und Herzfrequenz) hinterlegt und verwaltet werden. Neben anderen gesetzlichen Krankenkassen bieten auch private Krankenversicherer telemedizinische Leistungen an.
In Summe bietet E-Health eine zeitlich ökonomische und digitale Lösung, niedrigschwellig mit Ärzten in Kontakt zu treten und bedient auch Regionen mit ärztlicher Unterversorgung, wie beispielsweise in ländlichen Gegenden.