Debeka Bausparkasse verlangt neue Gebühr für laufende Verträge

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Bis zu 24 Euro sollen Bestandskunden der Debeka-Bausparkasse künftig als so genannte Servicepauschale bezahlen. Zusätzlich. Zurzeit schickt die Debeka betroffenen Kunden neue Bedingungen. Die Frage ist, ob die Koblenzer einfach ihre Gebühren erhöhen dürfen. Das Motiv scheint klar: Die Debeka Bausparkasse muss mangels Zinsen und wegen relativ hoch verzinster Guthaben ihre Einnahmen erhöhen.

Die Debeka Bausparkasse begründet ihre neu erhobene Servicepauschale gegenüber dem Versicherungsboten mit „steigenden regulatorischen Anforderungen“ sowie mit der anhaltende. Niedrigzinsphase. Der „Möglichkeit der indirekten Überschussbeteiligung“, so bezeichnet die Debeka einen seit 20 Jahren währenden Verzicht auf eine Kontogebühr sei „nun die Grundlage entzogen“ und mache „eine Revidierung“ notwendig.

Wer widerspricht, für den ändert sich nichts. Wie viele Kunden werden widersprechen?

Die Bausparkasse hat ihrem Sprecher zufolge für alle Bausparverträge der Tarife BS1 und BS3 (die nicht in der Vor- und Zwischenfinanzierung sind) seit Januar eine jährliche Servicepauschale für die Sparphase eingeführt. 24 Euro für Tarif BS1, 12 Euro für Tarif BS2. Zugleich wurden die Allgemeinen Bedingungen für Bausparverträge (ABB) geändert, worüber die Debeka alle Bausparer informiert habe. Kunden können den geänderten ABB „schriftlich binnen zwei Monaten nach Erhalt der Information zu widersprechen“.

Nach eine Widerspruch durch den Kunden „wird die Klausel über die Servicepauschale nicht Bestandteil“ des jeweiligen Bausparvertrags, teilt die Debeka mit. Die Frage ist, wie viele Kunden wissen und verstehen, dass sie die neue Gebühr nicht bezahlen müssen, wenn sie die Post der Debeka lesen. Ein großer Teil der Kunden wird den Brief seiner Bausparkasse abheften, und zahlen. Die Debeka stärkt ihre Einnahmeseite. Auf der Ausgabenseite war die Bausparkasse bereits letztes Jahr aktiv.

Im Mai (der Versicherungsbote berichtete) hat die Debeka-Bausparkasse in einer Großaktion Kunden angeschrieben. Die Kunden sollten ihre Bauspar-Guthaben gegen Entnahmedepots umtauschen und in den kommenden zwei bis fünf Jahren schrittweise liquidieren – und am besten in neue Debeka-Produkte einzahlen. Neben mehr Umsatz bescherte die Aktion der Bausparkasse sinkende Zinsgarantie-Lasten. Über entfallende Zinsboni informierte die Debeka ihre seinerzeit Kunden nicht. Stattdessen wurde den Kunden sogar auch ein schlechter verzinslicher Bausparvertrag angeboten.