Allianz gibt deutsches Automotive-Ressort in neue Hände

Quelle: Pressefoto Allianz

Die Allianz gibt ihr deutsches Automotive-Geschäft in neue Hände. Der Aufsichtsrat berief den 40jährigen Jörg Hipp zum 01. Juli in den Vorstand, wie der Versicherer in einer Pressemeldung mitteilt. Der promovierte Versicherungswirtschaftler wird das Ressort vom Vorstandsvorsitzenden der Allianz Versicherungs-AG Jörg Müller übernehmen, der diese Funktion zurzeit kommissarisch ausübt. Zusätzlich wird Hipp Teil des Allianz Global Automotive Boards sein und fachlich an Claudius Leibfritz, CEO Allianz Global Automotive, berichten, der das Automotive-Geschäft der Allianz global verantwortet.

Jörg Hipp studierte laut seinem Xing-Profil Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Hochschule Karlsruhe sowie Versicherungsbetriebslehre an der Universität Leipzig. Der Allianz gehört Hipp seit 2007 an, derzeit als Leiter Privat Sach/Haft der Allianz Versicherungs-AG. Vor seinem Engagement bei den Münchenern war er bei der Unternehmensberatung McKinsey tätig.

„Jörg Hipp bringt eine langjährige und tiefe Expertise im Produktmanagement wie im Underwriting mit“, sagt Joachim Müller. „Wir freuen uns, dass wir für dieses wichtige Zukunftsthema eine erfahrene Führungspersönlichkeit aus den eigenen Reihen gewinnen konnten“. Wer die Nachfolge von Hipp als Leiter des privaten Sach- und Haftpflichtversicherungsgeschäftes übernehmen soll, teilte der Konzern nicht mit.

Automotive boomt national wie international

Die Allianz Global Automotive bietet spezielle Versicherungslösungen für Automobil-Hersteller an, etwa Kfz-Versicherungen und Kreditausfallversicherungen, die beim Kauf eines Neuwagens direkt über ein Autohaus abgeschlossen werden können. Hierin zählt das Unternehmen weltweit zu den großen Playern: laut eigenen Angaben kooperiert die Allianz mit 40 Autoherstellern in 30 Ländern. Das Geschäft boomt. Laut "Süddeutscher Zeitung" peilt der Konzern für das Jahr 2016 Prämieneinnahmen von drei Milliarden Euro an (der Versicherungsbote berichtete).

Auf dem deutschen Markt sorgte eine Kooperation mit Volkswagen für viel Aufsehen, die seit Anfang 2013 besteht. Seither werden unter dem Namen „Volkswagen Autoversicherung AG“ Kfz-Versicherungen der Allianz in Volkswagen-Autohäusern verkauft. Weitere namhafte Partner sind Ford, BMW und Audi. Weil die Versicherungen direkt beim Kauf eines Neuwagens über den Autohändler abgeschlossen werden können, verspricht das Automotive-Ressort einen privilegierten Zugang zu den Käufern dieser Automodelle.

Nicht nur im Versicherungs-Geschäft sind die Münchener aktiv: gemeinsam mit dem ADAC und der Versicherungskammer Bayern hat die Allianz den Aufbau eines eigenen Werkstattnetzes begonnen. Ein 2014 eingerichtetes Forschungszentrum, das "Automotive Intelligence Center", soll technische Lösungen für Telematik, selbstfahrende Autos und vernetztes Fahren entwickeln.