Sparkassen wollen "Smartphone-Bank" gründen

Quelle: © Deutscher Sparkassen- und Giroverband

Führende Sparkassen planen eine „Smartphone-Bank“ zu gründen. Und schlachten zugleich eine heilige Kuh; das tradierte Regionalprinzip der Sparkassen. Vorbild ist das Startup Number 26, das innerhalb weniger Monate mehr als 100.000 Konten akquirieren konnte. Neu ist, dass die einzelnen Sparkassen überregional wildern gehen. Weil Smartphones keine Gebietsgrenzen kennen.

Yomo soll die „Smartphone-Bank“ heißen, mit der die Sparkassen gegen Konkurrenten aus der Fintech-Welt (bei Banken heißen sie Banktechs) antreten wollen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) und spricht von einem „Tabubruch“: „Das Regionalprinzip, die heilige Kuh der Sparkassenwelt, könnte ausgehebelt werden“, schreibt das Blatt. Mit Grund. Wenn die Sparkassen planmäßig ab Herbst gegen Bank-Konkurrenten antreten, dann beachtet die kommende App keine Regionalgrenzen.

Sparkassen wollen die Zielgruppe 18 bis 35

Vor allem Städter, Kunden der regionalen Großkassen, seien affin für neue Techniken, berichtet die SZ. Und um diese Kunden kämpfen alte und neue Banken. Allen voran preschen der Zeitung zufolge die Kreissparkasse Köln, Hamburg (Haspa), Berlin, München und einige kleinere Kassen, die ihrerseits aber regionale Schwergewichte sind, etwa Bremen, Köln-Bonn, Esslingen-Nürtingen und Paderborn-Detmold, wird berichtet.

Ab Herbst soll Yomo (für „Your Money“) auf Kundenjagd gehen, vor allem bei der Kunden-Kohorte 18 bis 35 Jahre, „die wir ohne neue Angebote tatsächlich früher oder später an Fintechs wie Number 26 verlieren“, zitiert die SZ einen „Kenner des Projekts“. Eine gemeinsame Direktbank war bisher für die Sparkassen nicht denkbar, obwohl etwa die Frankfurter Sparkasse mit ihrer „1822“ den Regional-Konsens der Kassen brach. Jetzt scheinen die Dämme zu brechen und neue „Gebiete“ stecken die Kassen jetzt neu ab: im Smartphone.