Steuerskandal - Uli Hoeneß nach Selbstanzeige im Visier der Steuerfahnder

Quelle: Pressefoto MC Dondalds

Der Präsident des FC Bayern, Uli Hoeneß, ist nach einer Selbstanzeige beim Finanzamt in das Visier der Steuerfahnder geraten. Mit der Selbstanzeige im Januar 2013 und 5 Millionen Euro Sofortzahlung versucht Uli Hoeneß einer Haftstrafe zu entgehen, berichtete das Magazin Focus am Samstag in seiner Online-Ausgabe. Damit verliert der Saubermann aus München seine reine Weste, die er in den letzten Jahren auch gerne in Talkshows präsentiert hat.

Ob Uli Hoeneß die Selbstanzeige helfen wird, ist ungewiss. Die Strafen für Steuerflüchtlinge wurden in den letzten Jahren durch eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs weiter verschärft. Eine Bewährungsstrafe ist nur noch bei einer Summe von unter einer Million-Euro möglich. Hoeneß kann nur dann auf Straffreiheit hoffen, wenn seine Selbstanzeige tatsächlich vor einem Tatverdacht seitens der Steuerfander stattgefunden hat und seine Angaben gegenüber der Steuerbehörde vollständig waren. Die Untersuchung der Staatsanwaltschaft wurde laut Aussage der Oberstaatsanwaltschaft München auf Grund der Selbstanzeige umgehend eingeleitet. Auf Unterstützung seitens der Politik kann Uli Hoeneß nur wenig hoffen. Sein Freund, der Ministerpräsident Bayerns, Horst Seehofer, hat sich bereits distanziert. Zu heiß ist das Thema für die kommenden Landtagswahlen.

Im Bundeswahlkampf wird das Thema Uli Hoeneß von SPD und Grünen sofort genutzt, um die eigenen Programme gegen Steuerflucht zu propagieren. Für Florian Pronold, den Vorsitzenden der SPD in Bayern, ist Uli Hoeneß "...kein Vorbild mehr". Wäre die Mehrheit für CDU/CSU und FPD im Bundesrat nicht letztes Jahr gekippt worden, hätte Uli Hoeneß sein Steuerproblem ganz heimlich lösen können, denn dann wäre das Deutsch-Schweizer Steuerabkommen verabschiedet worden. Mit diesem Abkommen wären die Schwarzgeldkonten in der Schweiz einfach nachträglich versteuert worden - ohne Strafverfolgung. Die Steuersünder wären anonym geblieben.

Wieviel Geld Uli Hoeneß tatsächlich hinterzogen hat, bleibt zur Zeit Spekulation. Es wird über ein Vermögen von einer halben Milliarde Euro in der Schweiz berichtet. Im Januar berichtete bereits der Stern noch anonym von einem Spitzenvertreter der deutschen Bundesliga, der ein dreistelliges Millionenvermögen in der Schweiz versteckt haben soll. Eine Bestätigung, dass es sich dabei um den Bayern-Chef Uli Hoeneß, gehandelt haben soll, gab es aber nicht. Wohlmöglich handelt es sich beim in der Schweiz angelegten Geld auch um in Deutschland versteuertes Geld und nicht im Schwarzgeld. Die Steuerschuld ist dann nur durch nicht versteuerte Kapitalerträge entstanden. Laut einem Bericht in der Süddeutschen hat Uli Hoeneß von einem Adidas-Manager vor 10 Jahren einen Kredit erhalten um mit Aktien zu spekulieren. Das Geld soll er damals in der Schweiz angelegt haben, just bei der Bank, bei der jetzt auch die Steuerschuld aufgelaufen ist.

Uli Hoeneß hat sein Vermögen als Wurst-Fabrikant verdient. In seiner Firma HoWe Wurstwaren KC beschäftigt er 300 Mitarbeiter. Seine Wurstfabrik beliefert verschiedene Lebensmittelketten, darunter auch McDonalds und Aldi. Sein Unternehmen macht einen jährlichen Umsatz von 45 Millionen Euro.