Bald 27 Millionen Deutsche mit Pflegefall in Familie

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Auch das zeigt die R+V-Studie: Das Thema Pflegeabsicherung ist in der Bevölkerung noch nicht richtig angekommen. Zudem verwechseln viele Bürger die gesetzliche Pflegeversicherung mit der freiwilligen privaten Zusatzversicherung. 23 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass sie bereits eine private Zusatzversicherung abgeschlossen haben.

In den meisten Fällen dürfte es sich dabei jedoch um die gesetzliche Pflegeversicherung handeln, denn nach Angaben des Verbandes der privaten Krankenversicherung haben erst rund zwei Prozent der Bundesbürger tatsächlich eine private Pflegezusatzversicherung abgeschlossen. "Hier ist dringend Aufklärung nötig", so Lukosch.

Karriere-Risiko Pflege: Frauen stecken im Beruf zurück

Pflege findet vor allem in der Familie statt: 62 Prozent der Deutschen, die pflegebedürftige Angehörige haben, kümmern sich selbst um die Betreuung. Prof. Köcher: "Was insbesondere die Frauen auf diesem Gebiet leisten, ist beeindruckend." Eine "typische Pflegende", so die R+V-Studie, ist 61 Jahre alt, verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder, pflegt länger als drei Jahre und ist nicht berufstätig.

Eine häufige Folge der Pflege: Frauen stecken im Beruf zurück - mit entsprechenden Konsequenzen für ihre eigene Altersversorgung. Aktuell sind nur 42 Prozent der Frauen, die Angehörige pflegen, überhaupt berufstätig, vorwiegend in Teilzeit. Und von diesen hat die Mehrheit ihre Arbeitszeit reduziert oder flexibler gestaltet, zusammen 52 Prozent. Beträgt die Dauer der Pflege 3 Stunden täglich oder mehr, sind es sogar 69 Prozent, die Kompromisse im Job machen mussten.

Die gute Nachricht: 73 Prozent der berufstätigen Frauen, die Angehörige pflegen, treffen bei ihrem Arbeitgeber auf Verständnis. Die schlechte Nachricht: Über die Hälfte der pflegenden Frauen (55 Prozent), die berufstätig sind, findet es dennoch schwer, die Pflege mit dem Beruf zu vereinbaren.

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