Kaiserschnittrate im Saarland am höchsten

Auch im Jahr 2011 ist die Anzahl der per Kaiserschnitt entbundenen Kinder gestiegen. 2011 wurden in Deutschland 642 197 Frauen im Krankenhaus entbunden, davon beinahe ein Drittel (32,1 Prozent) per Kaiserschnitt.

Im Vergleich mit dem Vorjahr stieg damit der Anteil um 0,2 Prozent-Punkte. Das klingt nicht viel - betrachtet man aber die vergangenen 20 Jahre, stellt man fest, dass sich der Anteil fast verdoppelt hat. 1992 betrug der Anteil von Kaiserschnitt-Entbindungen in deutschen Krankenhäusern noch 16,2 Prozent.

Andere Geburtshilfen wurden 2011 nur selten angewandt: eine Saugglocke (Vakuumextraktion) wurde bei 5,5 Prozent der Entbindungen eingesetzt, eine Geburtszange bei 0,5 Prozent.

Im regionalen Vergleich gab es große Unterschiede: Am höchsten war die Kaiserschnittrate im Saarland mit 38,2 Prozent; die wenigsten Kaiserschnittentbindungen wurden mit 23,2 Prozent in Sachsen vorgenommen.
Entbindungen mit Hilfe der Saugglocke wurden am häufigsten in Berliner Krankenhäusern durchgeführt (8 % der Entbindungen), in Thüringen dagegen am seltensten (3,1 %). Die meisten Zangengeburten gab es im Saarland (1,2 % der Entbindungen), die wenigsten in Berlin, Hamburg und Schleswig-Holstein (jeweils 0,2 % der Entbindungen).

Im Jahr 2011 führten 784 von 2 045 Krankenhäusern in Deutschland Entbindungen durch, das entspricht einem Anteil von 38,3 %. 2010 lag der Anteil bei 39,1 %. 654 243 Kinder wurden im Jahr 2011 im Krankenhaus geboren, davon 99,7 % (652 210 Kinder) lebend.