Ärzte wollen mehr Geld und gehen dafür auf die Straße

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Um die Forderung nach einer Erhöhung der Ärztehonorare zu untermauern, wollen Ärzte am 10.10.2012 bundesweit demonstrieren und Praxen schließen. Die Ärzte fordern 3,5 Milliarden Euro mehr. Die Krankenkassen hatten bis dato 900 Millionen Euro angeboten.

Heute geht es in die nächste Verhandlungsrunde zwischen GKV-Spitzenverband und Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV). Um ihrer Grundhaltung noch ein Mal Nachdruck zu verleihen und die Verhandlungen in die, für sie, richtigen Bahnen zu lenken, kündigte die Allianz von mehr als 30 deutschen Ärzteverbänden entsprechende Demonstrationen an. Deutschlandweit sind bislang Demonstrationen an 34 Orten geplant.

Dirk Heinrich, Sprecher der Ärzteverbände-Allianz, erklärte das man sich auf einen langen Kampf einstelle. Es ginge um mehr als das Honorar. Die Krankenkassen entfernten sich, so Heinrich, weiter weg von der medizinischen Versorgung in den Praxen und den gesundheitlichen Bedürfnissen ihrer Versicherten und mutierten gar zu Sparkassen.

Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung verdienen Kassenärzte monatlich im Schnitt 5.442 Euro netto. Die gesetzlichen Kassen gaben 2012 für die Vergütung der Vertragsärzte 33,7 Milliarden Euro.

Die Deutschen sehen diesen Machtkampf zwischen GKV-Spitzenverband und Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) mehr als skeptisch. Laut einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der ARD-Sendung „Hart aber fair“ waren nur sechs Prozent für eine Erhöhung der Ärztehonorare. Die Mehrheit der Befragten wünschte sich eine Entlastung der Patienten. 39 Prozent wollten eine Abschaffung der Praxisgebühr. Knapp ein Drittel würden den Krankenkassen ein Polster für die kommenden Jahre gewähren.