Silver Ager als differenzierte Zielgruppe zu betrachten

„Produktgeber wie Berater sollten ihren Angebotsfokus und die nachfolgende Ansprache der Zielgruppe Silver Ager auf den Prüfstand stellen und wo erforderlich anpassen, auffrischen und mit bedarfsgerechten Innovationen erweitern“, sagt Tanja Höllger, Geschäftsführerin bei der HEUTE UND MORGEN GmbH aus Köln. „Stärkere Bewerbung flexibler Sofortrenten gegenüber klassischen privaten Rentenversicherungen, Serviceangebote zu Gesundheitsthemen (wie z.B. Beratung zur Patientenverfügung), Informationsabende zu Anlage- und Vorsorgethemen sowie die Verjüngung der Bildsprache in der Werbung sind hier nur einige Ansatzpunkte, um näher an die Zielgruppe heranzurücken.“

Denn die berufstätige Generation 50plus ist alles andere als primär mit dem Älterwerden und der Vorbereitung auf einen ruhigen Lebensabend beschäftigt. Sie fühlen sich jünger als sie sind, stehen aktiv im Leben und wollen auch in finanziellen Dingen Flexibilität mit Sicherheit vereinbaren. Auch auf die Finanzierung und Absicherung der Kinder zielende Angebote sind – zumal in Zeiten zunehmend später Elternschaft – in dieser Zielgruppe noch relevant: immerhin 29 Prozent der bis 60-jährigen Silver Ager finanzieren derzeit noch maßgeblich den Unterhalt zumindest eines Kindes.

Im Ganzen sollte die eigenständige Zielgruppe der berufstätigen „Silver Ager“ von Finanzdienstleistern nicht mit der vorausgehenden Kohorte der „Golden Ager“ und auch nicht mit der nachfolgenden jüngeren Generation der 30-50-Jährigen vermischt werden. Merke: Zwischen den Stereotypen von „Jugendwahn“ und „Altenteil“ existiert – auch in Finanz- und Versicherungsfragen – noch eine hochattraktive Lebenswelt.