Ärzte wollen im September streiken

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Die Krankenkassen fordern, die Vergütung der Ärzte um sieben Prozent zu kürzen. Damit stoßen sie jedoch bei den Medizinern auf heftigen Widerstand. Die elf größten Ärzteverbände bezeichnen die Pläne als „rechtswidrig“ - und künden einen Streik ab September an, sollten die Forderungen der Kassen tatsächlich umgesetzt werden.

Im September droht ein flächendeckender Ärztestreik in Deutschland. Dies berichtet die Bild am Sonntag und beruft sich hierbei auf eine gemeinsame Erklärung von elf großen Ärzteverbänden. Hintergrund der Drohung ist eine Forderung der Gesetzlichen Krankenkassen, niedergelassenen Ärzten das Honorar um 7 Prozent zu kürzen. Nach Angaben des Blattes vertreten die Verbände rund 120.000 Ärzte und 60.000 Praxen.

Das Vorgehen der Kassen sei skandalös und gefährde die flächendeckende medizinische Versorgung in Deutschland, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. “Den Verantwortlichen der Krankenkassen muss klar sein, dass die niedergelassenen Ärzte in Deutschland gemeinsam protestieren werden, sollten die rechtswidrigen Forderungen der Kassen Gehör finden“, argumentiert Burkhard Zwerenz vom Deutschen Hausärzteverband. Im Klartext würde das bedeuten, dass viele Praxen von Fach- und Hausärzten geschlossen bleiben.

Verhandlungen über Honorar für 2013

Derzeit verhandelt der Spitzenverband der Krankenkassen (GKV) und der Kassenärztliche Bundesverband im Bewertungsausschuss über Änderungen am Arzthonorar für 2013. Sollten sich beide Parteien nicht einigen können, entscheidet der erweiterte Bewertungsausschuss, dem noch drei unabhängige Mitglieder angehören. Die Interessen gehen dabei weit auseinander. Die Kassen wollen die Vergütung für die 130000 niedergelassenen Mediziner um gut sieben Prozent oder 2,2 Milliarden Euro senken. Die Kassenärzte fordern für die bevorstehenden Verhandlungen dagegen eine Erhöhung ihrer Honorare um elf Prozent.

Die aktuelle Erklärung unterzeichneten der Berufsverband deutscher Internisten (BDI), der Berufsverband der Frauenärzte (BvF), der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), der Deutsche Hausärzteverband, der Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN), der Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN), der Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP), der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA), der Bundesverband der Pneumologen (BdP) und der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen.