Von der anhaltend guten Beschäftigungssituation in Deutschland profitieren auch die Sozialversicherungen. Zum Stichtag 1. Juli 2012 verbuchte die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) einen neuen Rekord von fast 52 Millionen Mitgliedern. Derweil haben einige Krankenkassen Probleme ganz anderer Natur.
Im 1. Halbjahr 2012 fanden damit per Saldo über 173.000 neue Mitglieder ihren Weg zu den 145 Kassen. Allerdings gewannen nicht alle Krankenkassen, so manche litt unter den Folgen der "Totenquote" und des früher erhobenen Zusatzbeitrages. Das ergaben die Recherchen des gesundheitspolitischen Hintergrunddienstes dfg - Dienst für Gesellschaftspolitik.
Unter den TOP 10 der Gewinner finden sich vornehmlich die Großen der Branche. Den Löwenanteil des Zuwachses heimste wieder einmal ( 105.000 Mitglieder) die Techniker Krankenkasse (TK) ein. Beim Branchenprimus BARMER GEK schwächte sich der Zuwachs ab, sie findet sich trotzdem auf Platz 5 der Liste wieder. Auch die beiden größten Ortskrankenkassen, die AOKen in Bayern und Baden-Württemberg, warten im Gegensatz zu anderen Ortskrankenkassen mit positiven Zahlen auf und rangieren auf Platz 2 und 3 der Gewinnerliste. Gefolgt von der IKK classic.
Beachtlich ist, dass wieder einmal fünf Betriebskrankenkassen in der TOP 10-Gewinner-Liste erscheinen. Am besten schnitten per Saldo die Audi BKK und die SBK ab. Die Debeka BKK konnte sogar um satte 24,94 Prozent wachsen und führte die TOP 10-Liste "nach Prozent" an.
Die Nummer eins der Verliererliste nach ist die DAK Gesundheit mit einem Minus von 40.382 Mitgliedern. Die frühere Erhebung eines Zusatzbeitrages und die Totenquote hinterließen ihre Spuren - auch wenn sich der Trend nach unten abgeschwächt hat.
Noch viel deutlicher wird das "Richtbeil Zusatzbeitrag" bei der BKK Hoesch. Hier verließen in den ersten sechs Monaten 2012 fast 5,6 Prozent der Mitglieder die Kasse. Bestimmte Körperschaften leiden auf Grund ihrer Mitgliederstruktur über eine hohe Totenquote. So konnten weder die AOK PLUS, noch die AOK Sachsen-Anhalt oder die AOK Nordost die Sterbe-Abgänge wieder durch Neuaufnahmen wettmachen.