Krankenkassenbetrug - KKH-Allianz hat knapp eine Million Schaden


589 neue Betrugsfälle

In 146 Fällen ermittelte die KKH-Allianz 2011 gegen Krankengymnasten bzw. Physiotherapeuten. Beispiel: Ein Physiotherapeut rechnete Leistungen der manuellen Therapie und der manuellen Lymphdrainage ab, obwohl er dazu keine Berechtigung hatte.Um eine Zulassung zu erhalten, reichte er Zertifikate einer angeblichen Mitarbeiterin ein, die jedoch nie bei ihm gearbeitet sondern sich lediglich beworben hatte. Eine Strafanzeige ist in diesem Fall in Vorbereitung.

In 65 Fällen wurden die Ermittler im Apothekenbereich tätig. Beispiel: Ein Apotheker in Berlin rechnete im großen Umfang Verordnungen von HIV-Präparaten ab, obwohl er statt dieser Präparate billigere Arzneien oder eine Geldsumme ausgab. Der Schaden für die gesetzlichen Kassen wird auf elf Millionen Euro geschätzt. Der Apotheker wurde zu einer Gefängnisstrafe von sechs Jahren und neun Monaten verurteilt.

Mit 55 Ermittlungsfällen rangiert der Bereich der häuslichen Pflege auf Rang drei. Beispiel: Ein Pflegedienst in Hannover rechnete Leistungen ab, die nicht durch ihn erbracht wurden. Weiterhin soll dieser Pflegedienst Versicherte ohne Pflegebedürftigkeit durch Geschenke dazu gebracht haben, einen desolaten Gesundheitszustand vorzutäuschen. Somit konnte der Pflegedienst Pflegegeld kassieren, ohne tatsächlich Pflegeaufwand zu haben. Derzeit läuft ein Ermittlungsverfahren.

Die TOP TEN der Vorgänge (Fallzahlen in Klammern):

  1. Krankengymnasten/Physiotherapeuten (146)

  2. Apotheke (65)

  3. Häusliche Pflege (SGB V / XI) (55)

  4. Ärztliche Leistung (52)

  5. Unzulässige Zusammenarbeit (38)

  6. Fahrkosten (35)

  7. Zahnärztliche Behandlung (24)

  8. Hilfsmittel von Orthopädietechnikern (22)

  9. Hebammen (18)

  10. Ergotherapeuten (17)