Neuer Berufsverband für Honorarberater

Der "Verbund deutscher Honorarberater" (VDH) und die "quirin bank" haben den "Berufsverband Deutscher Honorarberater" (BDVH) gegründet. Damit wolle man erreichen, dass Honorarberatung jener Stellenwert eingeräumt wird, der ihr zustehe.


Der neu gegründete Verband vertrete die Interessen von knapp 1500 Honorarberatern in Deutschland, die insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro an verwalteten Kundengeldern betreuen, teilte die "quirin bank" mit.

„Es ist höchste Zeit, die durch Provisionen verursachten Fehlanreize im Finanzdienstleistungsmarkt endlich abzuschaffen und für die Verbraucher mehr unabhängige Beratungsleistungen anzubieten. Dafür setzt sich der Berufsverband deutscher Honorarberater nachdrücklich ein“, so der Vorsitzende des Verbandes, Karl Matthäus Schmidt, auf der Leitveranstaltung der Honorarberater am 3. November in Frankfurt.
Die durch Fehlberatung entstandenen Schäden in Milliardenhöhe seien Teil eines provisionsgetriebenen Systems, das in Deutschland nach wie vor dominiere. Die Honorarberatung als Alternative, die für eine verbraucherorientierte Finanzberatung im Kundeninteresse stehe, müsse endlich den Stellenwert bekommen, der ihr gebühre.

Das Geschäftsmodell besteht darin, dass der Verbraucher eine offene Gebühr für die Finanzberatung zahlt. Die in der Finanzbranche üblichen Kick-backs, versteckten Provisionen und der Vertrieb bestimmter Produkte entfallen komplett. Das würde den Verbraucher oft weniger als die klassische Provisionsberatung kosten.
Doch trotz zunehmender offener Kritik breiter Bevölkerungsschichten am Fehlverhalten herkömmlicher Banken und Finanzvertriebe, kümmert sich die Politik noch zu wenig um alternative Geschäftsmodelle, wie die Honorarberatung.
„Das wollen wir mit dem Berufsverband deutscher Honorarberater ändern,“ so Gründungsmitglied und stellvertretender Vorsitzender Dieter Rauch. „Zielsetzung ist es, die Dringlichkeit des Themas im Bewusstsein der politischen Entscheidungsträger zu verankern und als erstes für ein einheitliches, gesetzlich festgeschriebenes Berufsbild des Honorarberaters in Deutschland zu sorgen.“

Darüber hinaus gehören die steuerliche Absetzbarkeit von Honoraren und die Zertifizierung von Aus- und Weiterbildungslehrgängen zu den wesentlichen Zielen des Verbandes.
Mitglieder können ab sofort juristische oder natürliche Personen und Personengesellschaften werden, die kompetente Finanz- und /oder Versicherungsleistungen anbieten und sich an den vom Verband formulierten Kodex der Honorarberatung halten.