Mehr Verbraucherschutz im Finanzmarkt

Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister werden nicht ausreichend kontrolliert. Das meinen drei Viertel der Bundesbürger laut einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv). "Die Bundesregierung ist gefordert, den Verbraucherschutz jetzt effektiv in die Finanzaufsicht zu integrieren", so Vorstand Gerd Billen.


Am 19. und 20. Mai findet in Berlin auf Einladung von Bundesfinanzminister Schäuble eine internationale Finanzmarktkonferenz statt. Die Reform der Finanzaufsicht wird dabei ein zentrales Thema sein.
Laut Infratest dimap-Umfrage unterstützen 78 Prozent der wahlberechtigten Bundesbürger die Forderung, die Finanzaufsicht solle sich künftig aktiv, umfassend und mit einheitlichen Regelungen um den Verbraucherschutz im Finanzmarkt kümmern.
Die Befragten zeigten sich außerdem unzufrieden mit den bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung. Auf die Frage, wie viel diese seit Beginn der Finanzkrise getan hat, um die Sicherheit für Verbraucher im Finanzmarkt zu verbessern, antworteten rund drei Viertel (77 Prozent) "eher wenig" oder "sehr wenig".

Ein weiteres Ergebnis: Verbraucher nehmen die Finanzaufsichtsbehörden nicht als eine Institution wahr, die für ihre Probleme zuständig ist.
Bei Konflikten mit ihrer Bank oder Versicherung würde sich fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) an die Verbraucherzentralen wenden. 34 Prozent holten sich bei einem Rechtsanwalt Rat, fünf Prozent suchten Hilfe bei einem Ombudsmann oder Ombudsfrau. Nur vier Prozent wendeten sich an die zuständigen Aufsichtsbehörden.
Über die Hälfte der Befragten ist außerdem skeptisch, sich mit Forderungen gegenüber einer Bank, Versicherung oder einem Finanzdienstleister überhaupt durchzusetzen zu können.

Umfrage
Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap befragte für den Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am 10. und 11. Mai tausend Bundesbürgerinnen und Bundesbürger im Alter ab 18 Jahren.

Details zur Umfrage im PDF-Format