Verbraucher skeptisch gegenüber Finanzdienstleistungsbranche

Versicherer beteuern immer wieder, keine Mitschuld an der Wirtschafts- und Finanzkrise zu tragen. Dennoch müssen sowohl Banken als auch Assekuranzen eine starke Einschränkung des Verbrauchervertrauens hinnehmen. Das ergab eine aktuelle Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zum Vertrauen der Deutschen in Institutionen, Banken und Versicherungen.


Insgesamt herrscht unter den Verbrauchern eine grundlegende Skepsis gegenüber der Finanzbranche. Lediglich 13 Prozent der Deutschen schenken Versicherungen ihr volles Vertrauen. Dagegen sind es bei den Banken wenigstens 17 Prozent.

Allerdings steigt der Anteil der vertrauensvollen Kunden enorm, wenn man sie zu ihrem eigenen Finanzinstitut befragt. Sind sie selbst Kunde, vertrauen 40 Prozent der Befragten der Studie ihrer Versicherung und gar 60 Prozent ihrer Bank.

Dieses Ergebnis wird nicht durch die Einstellung gegenüber dem persönlichen Ansprechpartner geschmälert, dem jeweils 34 Prozent der Befragten ihr Vertrauen aussprechen. Laut der Studie würden negative Erfahrungen eher dem persönlichen Berater als dem Institut an sich angelastet.

Im Vergleich des Vertrauens zu Bank- und Versicherungsberatern schneiden die Assekuranzen etwas besser ab. So sind 44 Prozent der Versicherungsnehmer der Meinung, ihr Berater verkaufe ihnen keine unnötigen, unpassenden Produkte. Das sind 2 Prozent mehr als bei den Bankkunden.
Dass die Ansprechpartner voll und ganz auf die persönlichen Kundenbedürfnisse eingehen, sagen 47 Prozent der Versicherten und 43 Prozent der Sparer. Den Kunden ist ebenfalls wichtig, dass ihnen die Finanzprodukte verständlich erklärt werden. Dies sei der Fall bei 51 Prozent bzw. 47 Prozent der Verbraucher bezogen auf Versicherungen, respektive auf Banken.
Würden die hier angeführten Aspekte zur Zufriedenheit der Kunden erfüllt, stiege das Vertrauen gegenüber den persönlichen Beratern bei Versicherungen auf beachtliche 60 Prozent, bei Banken gar auf 65 Prozent.

Vor allem ältere Kunden sind der Studie nach um einiges skeptischer gegenüber der Finanzbranche als ihre jüngeren Mitbürger. Demnach vertrauen nur 8 Prozent der Über-50-Jährigen den Versicherungen. In der Bankenbranche sind es 12 Prozent. Im Vergleich dazu haben die Unter-30-Jährigen zu 18 Prozent Vertrauen in Versicherungen und 21 Prozent in Banken.

Um diese Skepsis in das Versicherungs- und Finanzwesen wieder abzubauen, sind vor allem Ehrlichkeit, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Fairness gegenüber dem Kunden enorm wichtig. Denn das Vertrauen der Verbraucher ist maßgeblich für den Erfolg am Markt.

GfK-Gruppe