Die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung dürften auch 2026 steigen und das spürbar. TK-Chef Jens Baas warnt vor einem Zuschlag über der Marke von drei Prozent und rechnet sogar mit unterjährigen Beitragserhöhungen einzelner Kassen.
Während die Politik weiter um Einsparungen im Gesundheitswesen ringt, müssen sich gesetzlich Versicherte für 2026 auf höhere Beiträge einstellen. Davon geht Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse (TK), aus. Im ARD-Format „Bericht aus Berlin“ sagte Baas: „Realistisch müssen wir schon im nächsten Jahr leider mit der Beitragssatzerhöhung rechnen im Durchschnitt.“
Demnach werde der durchschnittliche Zusatzbeitrag die politisch vielzitierte 2,9-Prozent-Marke überschreiten: „Ich glaube, wir werden leicht über drei sein zum Anfang des Jahres“, so Baas. Die Belastung könnte im Jahresverlauf weiter steigen. Denn der TK-Chef rechnet damit, dass einzelne Krankenkassen auch 2026 erneut unterjährig anheben müssen.
Eigentlich wollte Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) mit einem Zwei-Milliarden-Euro-Sparpaket insbesondere Ausgaben bei Kliniken bremsen und so den Druck von den Beiträgen nehmen. Doch der Bundesrat stoppte das bereits beschlossene Gesetz und verwies es in den Vermittlungsausschuss. Dies sei zu spät, so Baas, um die Beitragssätze für 2026 noch zu beeinflussen. Zudem müssten die Kassen ihre gesetzlich vorgeschriebenen Rücklagen wieder auffüllen, was die Beitragssituation zusätzlich verschärft.
Der Gesamtbeitrag zur GKV besteht aus dem festen allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent sowie dem kassenindividuellen Zusatzbeitrag. Dieser variiert je nach Finanzlage der einzelnen Krankenkassen, doch die politische „Orientierung“ von 2,9 Prozent ist aus Sicht der TK kaum zu halten. Selbst ein späterer Kompromiss im Vermittlungsausschuss würde nicht rechtzeitig greifen, um die Kalkulationen der Kassen für 2026 zu verändern.