PKV: Die Marktführer in der Krankentagegeldversicherung

Die Krankentagegeldversicherung gehört zu den wichtigsten Zusatzversicherungen der privaten Krankenversicherung (PKV). Versicherungsbote stellt in seiner neuen Bildstrecke die Marktführer des wichtigen Produktsegments vor.

Hintergrund: Eine Krankentagegeldversicherung kann insbesondere für Selbstständige und Freiberufler existenzsichernd sein – sie leistet ein vertraglich vereinbartes Tagegeld, wenn der Versicherte arbeitsunfähig wird, etwa aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit. So hilft sie, eine längere berufliche Auszeit finanziell zu überbrücken, wenn keine ausreichenden Rücklagen vorhanden sind. Aber auch für gesetzlich Krankenversicherte kann sich eine solche Police lohnen.

Denn zwar sind gesetzlich Versicherte zunächst besser abgesichert als Selbstständige – erst zahlt der Arbeitgeber das Entgelt fort, anschließend übernimmt die Krankenkasse für bis zu zweiundsiebzig Wochen Krankengeld. Zusammen ergibt das eine maximale Leistungsdauer von achtundsiebzig Wochen. Doch gerade dann, wenn das volle Einkommen bereits knapp bemessen ist – etwa wegen laufender Kreditverpflichtungen –, hilft eine Krankentagegeldversicherung beim Auffüllen der Einkommenslücke. Zahlungen aus gesetzlicher und privater Versicherung dürfen allerdings zusammen nicht höher sein als der tatsächliche Verdienstausfall.

Auch die Krankenhaustagegeldversicherung erfüllt eine wichtige ergänzende Funktion. Sie zahlt ein vereinbartes Tagegeld für jeden Kalendertag eines medizinisch notwendigen Krankenhausaufenthalts und soll Mehrkosten abfedern, die in der Klinik entstehen können – etwa für zusätzliche Verpflegung, Telefon, Begleitpersonen, Fahrtkosten oder Verdienstausfälle naher Angehöriger. Anders als das Krankentagegeld ersetzt sie keinen Einkommensverlust, sondern dient dazu, den finanziellen Druck während eines stationären Aufenthalts zu verringern und individuelle Zusatzkosten zu decken, die von der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung nicht übernommen werden.

Damit richten sich beide Produkte an unterschiedliche Bedarfssituationen: Während die Krankentagegeldversicherung vor allem die wirtschaftliche Stabilität bei längerer Arbeitsunfähigkeit schützt, stärkt die Krankenhaustagegeldversicherung die finanzielle Flexibilität während eines Krankenhausaufenthalts. Gemeinsam bilden sie ein wichtiges Sicherheitsnetz, das im Krankheitsfall vor unvorhergesehenen Belastungen bewahren soll.

Unterschiedliche Verbreitung, deutlich abweichende Prämienvolumina

Beim Krankentagegeld werden zwar höhere Prämien umgesetzt – ein Hinweis auf die deutlich höheren Versicherungssummen –, doch abgeschlossen wird diese Police seltener. Insgesamt 3.417.502 Personen verfügen 2024 über eine Krankentagegeldversicherung, während die Krankenhaustagegeldversicherung mit 7.104.977 Personen eine wesentlich größere Verbreitung hat. Die Zahlen stammen aus dem aktuellen Branchenmonitor PKV 2025 der V.E.R.S. Leipzig GmbH – sie beziehen sich auf die 25 größten PKV-Unternehmen (97 Prozent Marktabdeckung).

Gleichzeitig jedoch erzielt die Branche im Krankentagegeld mit 1,08 Milliarden Euro Bruttoprämien ein Vielfaches der 379,56 Mio. Euro, die im Krankenhaustagegeld umgesetzt werden. Die Unterschiede spiegeln die Funktion der Produkte wider: Während das Krankentagegeld ein einkommensersetzender Schutz ist und deutlich höhere Leistungsbeträge umfasst, dient das Krankenhaustagegeld in erster Linie zur Deckung zusätzlicher Kosten und bleibt damit beitragsseitig im niedrigeren Bereich.

Nachfrage stagniert seit vielen Jahren

Der Markt kämpft allerdings mit stagnierender Nachfrage. Im Krankentagegeld verbuchte jeder Anbieter im Jahr 2024 durchschnittlich 43,14 Mio. Euro an Bruttoprämien – ein Wert, der seit Jahren nahezu unverändert bleibt. 2018 lag der Durchschnitt bei 43,40 Mio. Euro, 2019 bei 43,15 Mio. Euro. Gegenüber 2023 ergibt sich zudem ein minimaler Rückgang um 0,07 Mio. Euro.

Auch beim Krankenhaustagegeld zeigt sich ein rückläufiger Trend: Die Anbieter kamen 2024 im Schnitt auf 15,18 Mio. Euro, nach 16,56 Mio. Euro im Vorjahr. Zusammengenommen ergeben sich damit durchschnittliche Bruttoprämien von 58,32 Mio. Euro pro Anbieter für beide Sparten.

Versicherungsbote stellt die Marktführer nach gebuchten Bruttoprämien vor

Im Folgenden werden die Marktführer in der Krankentagegeld- und Krankenhaustagegeldversicherung vorgestellt. Versicherungsbote hat hierfür die gebuchten Bruttoprämien beider Produkte addiert und auf dieser Grundlage die Marktanteile der einzelnen Anbieter ermittelt. Im Durchschnitt der Marktführer entfallen rund 75 Prozent der Prämien auf das Krankentagegeld und etwa 25 Prozent auf das Krankenhaustagegeld – ein Wert, der die typische Struktur innerhalb des Spitzenfeldes widerspiegelt.

Ein anderes Bild ergibt sich jedoch bei den Versichertenzahlen, die auf Basis der 25 größten privaten Krankenversicherer erhoben wurden: Hier kommen die Unternehmen durchschnittlich auf 136.701 Versicherte im Krankentagegeld und 284.199 Versicherte im Krankenhaustagegeld. Die größere Verbreitung des Krankenhaustagegeldes hängt mit den niedrigeren Versicherungssummen zusammen und erklärt, warum die Relation bei den Beständen deutlich anders ausfällt als bei den Prämien der Marktführer. Gerade bei Anbietern mit vergleichsweise hohen Krankenhaustagegeld-Anteilen ist daher zu berücksichtigen, dass für gleich hohe Prämienvolumina deutlich mehr Policen verkauft werden müssen als im Krankentagegeldgeschäft.

Die hier vorgestellten Kennzahlen stützen sich auf den aktuellen Branchenmonitor Krankenversicherung 2025 der V.E.R.S. Leipzig GmbH, der soeben erschienen ist. Der Branchenmonitor kann kostenpflichtig auf der Webseite der Leipziger Experten bestellt werden. Wie stets enthält das Analyseinstrument eine Vielzahl an PKV-Kennzahlen einzelner Unternehmen – diesmal für den Zeitraum 2019 bis 2024.