Altersvorsorge: Deutsche bevorzugen Kombination aus Rendite und Sicherheit

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Rendite oder Sicherheit? Diese Frage verliert für viele Deutsche an Bedeutung – vor allem junge Menschen verlangen beides zugleich. Eine neue Civey-Umfrage für Canada Life zeigt einen deutlichen Mentalitätswandel in der privaten Altersvorsorge. Die Generationen verschieben ihre Prioritäten – und Versicherer müssen reagieren.

Die klassische Entscheidung zwischen Sicherheit und Renditechancen verliert in der privaten Altersvorsorge spürbar an Bedeutung. Das zeigt eine aktuelle Civey-Umfrage im Auftrag von Canada Life. Das zentrale Ergebnis der Umfrage ist, dass sich immer mehr Menschen nicht entscheiden wollen und sie sich Vorsorgelösungen wünschen, die beides bieten.

Rund ein Drittel der Befragten (32,5 Prozent) bevorzugt inzwischen eine Kombination aus Sicherheit und Ertragschancen. Das ist ein bemerkenswerter Anstieg gegenüber 2023, als nur 22,8 Prozent diese Kombi-Strategie favorisierten. Zwar bleibt Sicherheit mit 46,4 Prozent weiterhin der wichtigste Einzelaspekt, doch der Trend zeigt klar nach unten. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von mehr als acht Prozentpunkten. Gleichzeitig steigt die reine Renditeorientierung leicht von 12,3 auf 14,4 Prozent.

Besonders dynamisch entwickeln sich die Präferenzen bei jungen Menschen. Die 18–29-Jährigen, die im letzten Jahr noch am stärksten auf Rendite gesetzt hatten, wollen heute vor allem Flexibilität: 42,4 Prozent dieser Gruppe bevorzugen die Kombination aus Rendite und Sicherheit. 2023 lag der Wert bei lediglich 15,2 Prozent. Die Renditeorientierung ist dagegen bei den 30–39-Jährigen am stärksten ausgeprägt: 23,3 Prozent dieser Altersgruppe setzen klar auf Ertragschancen. Mit zunehmendem Alter nimmt diese Risikoneigung jedoch ab, während Sicherheit immer mehr Gewicht erhält.

Auch geschlechtsspezifische Unterschiede bleiben bestehen, wenn auch abgeschwächt: Frauen wählen deutlich häufiger sicherheitsorientierte Vorsorgestrategien (53,5 Prozent) als Männer (40,6 Prozent). Doch bei beiden Geschlechtern sinkt die reine Sicherheitspräferenz spürbar – ein Zeichen dafür, dass die Bevölkerung insgesamt offener für renditestärkere Modelle wird.

Auf die Frage nach den einzelnen Faktoren, die für die private Altersvorsorge besonders wichtig sind, bestätigt sich dieser Trend zu mehr Flexibilität und individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Sicherheit bleibt mit 59,4 Prozent zwar der wichtigste Einzelaspekt, aber 38,8 Prozent der Befragten betonen die Notwendigkeit, Vorsorgeprodukte an ihre Lebensumstände anpassen zu können. Renditechancen folgen mit 29,6 Prozent, während die optionale Wahl von ETFs für 20,6 Prozent eine Rolle spielt. 18,9 Prozent wünschen sich zudem die Möglichkeit, Marktschwankungen besser ausgleichen zu können.

Je nach beruflicher Stellung und Bildungsgrad variieren die Präferenzen ebenfalls: Leitende Angestellte legen mit 41,8 Prozent deutlich mehr Wert auf Renditechancen als andere Berufsgruppen. Akademiker zeigen mit 37,8 Prozent ebenfalls eine stärkere Renditeorientierung als Personen mit Berufsausbildung oder ohne Abschluss. Besonders auffällig ist das Interesse der 30–39-Jährigen an ETFs (27,1 Prozent) und flexibler Fondsauswahl (19 Prozent).

„Wir erleben eine Fokus-Verschiebung beim Sparen: Die Menschen gehen weg vom reinen Sicherheitsdenken. Die Kombi aus Renditechancen und Sicherheit gewinnt, vor allem bei jüngeren Menschen, die besonders wirkungsvolle Werkzeuge für den Aufbau ihrer Altersvorsorge brauchen“, erklärt Dr. Igor Radović, Mitglied des Vorstands bei Canada Life. „Moderne Fondspolicen können hier Sparer in jeder Lebenslage unterstützen und die sich im Verlaufe des Lebens ändernden Bedürfnisse abdecken: In puncto Renditechancen und Sicherheit, aber auch beim Thema Flexibilität und ETFs.“