Was Versicherer über KI-gestütztes Marketing lernen müssen

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Aus diesen Erfahrungen lassen sich praxisnahe Schlüsse ziehen, die auch anderen Versicherern Orientierung geben können. Wer die Lernkurve abkürzen will, sollte vor allem auf folgende Prinzipien achten:

  • KI als Co-Intelligenz verstehen: Schulen Sie nicht nur die Tool-Bedienung, sondern fördern Sie das Verständnis für eine neue, kollaborative Arbeitsweise mit KI.

  • Führung als Wegbereiter: Echte Transformation braucht ein sichtbares Bekenntnis der Führung, das sich in Ressourcen und Prioritäten widerspiegelt.

  • Fundament vor Aktionismus: Eine solide Datengrundlage, klare Verantwortlichkeiten (Ownership) und Governance sind die Voraussetzung für sichere Innovation.

  • Produktdenken statt IT-Logik: Erfolgreiche Use Cases entstehen, wenn Kunden- und Mitarbeiterperspektiven gleichermaßen berücksichtigt werden.

  • Workflows statt Leuchttürme: KI bringt nur dann Mehrwert, wenn sie nahtlos in die operativen Alltagsprozesse integriert wird.

  • Strukturen anpassen: Neue Kompetenzen und Workflows erfordern oft auch neue, teamübergreifende Strukturen, um wirksam zu werden.

  • Transformation begleiten, nicht nur messen: Nutzen Sie kontinuierliches Monitoring als "Seismograph", um die wahren Bedürfnisse im Team zu verstehen und gezielt eingreifen zu können.

Fazit: KI muss Teil der DNA werden
KI im Marketing ist kein Selbstzweck und schon gar kein Schnellschuss. Wer lediglich einzelne Leuchtturm-Projekte startet, riskiert Stillstand und Frustration. Erfolgreich sind diejenigen Versicherer, die KI konsequent als Teil einer strategischen Transformation begreifen: Sie verknüpfen Use Cases mit klaren Geschäftszielen, schaffen Freiräume für ihre Teams, investieren in Kompetenzen und hinterfragen Rollen, Aufgaben und Prozesse.

Der wichtigste Lerneffekt: Es reicht nicht, KI auszuprobieren. Man muss sie in die DNA der Marketingprozesse integrieren. Nur dann entwickelt sich aus ersten Tests ein Wettbewerbsvorteil, der nachhaltig trägt – und Versicherer in die Lage versetzt, in einem digitalen Marktumfeld nicht nur Schritt zu halten, sondern die Zukunft aktiv mitzugestalten.

Über den Autor
Dr. Dirk Franssens ist Director bei der Digitalberatung elaboratum und leitet dort den Bereich Organisationsentwicklung & Change. Als promovierter Diplom-Psychologe und zertifizierter systemischer Coach gilt er als einer der führenden Experten für die menschenzentrierte Gestaltung von KI-Transformationen. Sein Schwerpunkt liegt auf der Anwendung von systemischem Denken und psychologischen Prinzipien, um die nachhaltige Adoption von Künstlicher Intelligenz (AI-Adoption) in Organisationen sicherzustellen und Veränderungsprozesse erfolgreich zu begleiten.