Viele Deutsche wissen, dass sie privat fürs Alter vorsorgen müssen. Aber nur wenige tun es. Der entscheidende Hebel liegt in der Beratung. Persönliche Gespräche schaffen Vertrauen, räumen Wissenslücken aus und führen deutlich häufiger zu konkreten Vorsorgeschritten.
Die Deutschen wissen um die Rentenlücke. Doch zwischen Wissen und Handeln klafft eine große Lücke. Der Altersvorsorge-Report 2025 der Deutschen Bank zeigt, wie entscheidend Beratung dabei ist, diese Lücke zu schließen. Denn wer sich beraten lässt, sorgt auch häufiger vor: 59 Prozent der Befragten, die ein persönliches Beratungsgespräch geführt haben, haben anschließend ein Vorsorgeprodukt abgeschlossen.
Beratung schafft Orientierung und Vertrauen
Viele Menschen empfinden die Vielfalt an Vorsorgeprodukten als überfordernd und zu komplex. Nur etwa ein Drittel der Befragten hat bisher ein persönliches Beratungsgespräch geführt – 61 Prozent dagegen noch nie. Dabei gilt: Je besser die Beratung, desto höher die Abschlussquote.
Banken (37 Prozent) und Versicherer (42 Prozent) bleiben die wichtigsten Ansprechpartner, wenn es um private Altersvorsorge geht. Besonders gefragt ist dabei der direkte Austausch: 21 Prozent würden ihre Vorsorge am liebsten persönlich mit einem Versicherungsberater besprechen, 17 Prozent bei ihrer Hausbank. Online-Abschlüsse oder Vergleichsportale spielen dagegen mit unter zehn Prozent eine untergeordnete Rolle.
Persönliche Gespräche sind der Schlüssel
Persönliche Beratung bietet nicht nur Information, sondern auch emotionale Sicherheit und damit ein entscheidender Faktor in einem komplexen und langfristigen Thema wie der Altersvorsorge. Sie hilft, individuelle Risiken und Chancen zu verstehen und konkrete Entscheidungen zu treffen. „Beratung wirkt, wenn sie Vertrauen schafft und verständlich vermittelt, welche Optionen individuell sinnvoll sind“, heißt es im Report.
Gleichzeitig liegt hier ein enormes ungenutztes Potenzial: Zwei Drittel der Deutschen haben sich noch nie professionell beraten lassen. Dabei könnte eine niedrigere Zugangshürde wie etwa durch digitale Beratungstools oder einfache Terminangebote viele Bundesbürger dazu bewegen, endlich aktiv zu werden.
Lebensereignisse als Auslöser für Vorsorge
Besonders wirksam wird Beratung dann, wenn sie Menschen im richtigen Moment erreicht.
Laut Studie sind typische Auslöser:
- der Berufseinstieg oder das erste Gehalt (30 Prozent),
- der Erhalt der Renteninformation (17 Prozent),
- oder die Geburt eines Kindes (7 Prozent).
Solche Lebensphasen sind ideale Zeitpunkte, um über finanzielle Zukunftsplanung zu sprechen. Denn hier ist die Bereitschaft zu handeln besonders hoch. Schließlich entstehen Vorsorgeentscheidungen selten aus abstrakter Einsicht, sondern aus konkreten Lebenssituationen. Genau hier kann Beratung ansetzen und als Brücke zwischen Erkenntnis und Handeln fungieren. Eine gute Beratung kann damit der zentrale Hebel sein, um aus dem Wissen um die Rentenlücke tatsächliches Handeln zu machen.
Über die Studie:
Der Deutsche Bank Altersvorsorge-Report 2025 wurde gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey erstellt. Befragt wurden rund 10.000 Personen in Deutschland zu ihrer finanziellen Absicherung, ihren Einstellungen zur gesetzlichen Rente und ihrem Vorsorgeverhalten. Die Befragung fand im Sommer 2025 statt und ist nach Alter, Geschlecht und Region bevölkerungsrepräsentativ gewichtet.