Glasbruchschäden an Autos werden für Versicherer immer teurer. 2024 zahlten Kfz-Versicherer fast zwei Milliarden Euro – ein Rekordwert. Hauptgrund sind steigende Ersatzteilpreise, höhere Werkstattkosten und komplexe Fahrzeugtechnik. Der GDV rechnet zwar mit einer leichten Erholung der Kfz-Versicherung im Jahr 2025, doch der Kostendruck bleibt hoch.
Die deutschen Kfz-Versicherer mussten im Jahr 2024 so viel für Glasbruchschäden zahlen wie noch nie. „Im vergangenen Jahr haben die deutschen Autoversicherer rund 2,2 Millionen Glasbruchschäden an kaskoversicherten Pkw reguliert und dafür die Rekordsumme von fast 2 Milliarden Euro gezahlt“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Der Austausch oder die Reparatur der Verglasung werde immer teurer. „2024 kostete ein Glasbruch-Schaden im Durchschnitt 900 Euro, sieben Prozent mehr als im Vorjahr“, sagt Asmussen. Damit zählt der Glasbruch zu den teuersten und häufigsten Schadensarten in der Kfz-Versicherung.
Die Versicherer sehen drei zentrale Treiber für die Preisexplosion:
- Ersatzteile werden teurer: Windschutzscheiben kosten heute über 50 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren, Rückleuchten sogar fast 90 Prozent.
- Werkstattkosten steigen: Die Stundensätze kletterten 2024 um rund acht Prozent – auch durch Fachkräftemangel und teurere Materialien.
- Technik macht Reparaturen aufwendiger: „Ein Assistenzsystem macht auch den Austausch einer einfachen Windschutzscheibe teurer, weil Sensoren und Kamerasysteme neu kalibriert werden müssen“, erklärt Asmussen.
Kfz-Versicherer unter Druck
Die steigenden Reparaturkosten wirken sich nicht nur auf Glasbruchschäden aus, sondern auf nahezu alle Bereiche der Kfz-Versicherung. In den vergangenen zwei Jahren verbuchte die Branche Verluste von rund fünf Milliarden Euro. Viele Versicherer reagierten daraufhin mit Beitragsanpassungen. Für 2025 rechnet der GDV wieder mit einer Rückkehr in die Gewinnzone, jedoch bleibe der Preisdruck hoch.