Berufsunfähigkeitsversicherung: Psychische Erkrankungen sind Hauptgrund für Berufsunfähigkeit

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Psychische Störungen sind die Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit. Fast jeder zweite Leistungsfall (45,0 Prozent) sei auf psychische Erkrankungen zurückzuführen.

Welche Auswirkungen psychische Erkrankungen auf die Leistungsfälle im Bereich der BU-Versicherung hat, hat sich die Debeka angeschaut. Dazu hat der Lebensversichererer seinen Bestand von über 385.000 gegen Berufsunfähigkeit Versicherten für das Jahr 2024 ausgewertet. Dabei seien die rund 1.235 neu eingetretenen Leistungsfälle aus dem Jahr 2024 genauer unter die Lupe genommen worden.

Der Versicherer hat im Jahr 2024 rund 80,6 Millionen Euro Rente an Menschen gezahlt, die Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung beziehen. Empfänger waren 8.577 Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen ihre Arbeit nicht mehr – oder nur noch eingeschränkt – verrichten konnten.

Der Anteil der psychischen Störungen bleibt die Ursache Nummer eins, wenn Menschen berufsunfähig werden. Im Vergleich zur Auswertung von 2023 ist der Anteil der Leistungsfälle wegen psychischer Erkrankungen jedoch spürbar gesunken. Damals hatte der Anteil noch bei 49,7 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Anteil der Psyche als Berufsunfähigkeits-Grund im Jahr 2024 um 4,7 Prozentpunkte. In der aktuellen Untersuchung haben bei 45,0 Prozent der Leistungsfälle psychische Störungen der Grund für die Berufsunfähigkeit gesorgt.

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Die Anzahl psychischer Erkrankungen als Hauptursache für Berufsunfähigkeit lag seit Jahren zwischen 40 und 45 Prozent, resümiert der viertgrößte Lebensversicherer in Deutschland. 2023 verzeichnete die Debeka jedoch ein Rekordniveau von 49,7 Prozent. Nun ist der Anteil wieder etwas gesunken.

„Nach wie vor führen psychische Krankheiten in sehr vielen Fällen dazu, dass Menschen nicht mehr ihre Arbeit verrichten können. Das kann jeden treffen und das dürfen wir nicht ignorieren“, sagt Thomas Brahm, Vorstandsvorsitzender der Debeka. „Eine qualifizierte zeitnahe Behandlung, Beratung und Betreuung ist hier essenziell. Außerdem spielen Prävention, Stressbewältigung und Resilienz eine große Rolle“

Als zweitgrößten Grund für eine Berufsunfähigkeit führt der Versicherer mit 14,0 Prozent Neubildungen wie etwa Krebserkrankungen an. Mit 10,0 Prozent war der Bewegungsapparat knapp danach der drittgrößte Anlass, seinem Broterwerb nicht mehr nachkommen zu können. 2023 hatte der Anteil des Bewegungsapparates als Ursache für Berufsunfähigkeit noch bei 11,4 Prozent gelegen. Während körperliche Beschwerden lange Zeit die Berufsunfähigkeitsstatistiken prägten, hat zwischenzeitlich eine deutliche Verschiebung hin zu psychischen Erkrankungen stattgefunden.