Deutscher Oldtimer-Index (DOX): So hat sich der Markt in 25 Jahren entwickelt

Oldtimer bleiben beliebt. Doch von großen Wertzuwächsen kann keine Rede sein. Der Deutsche Oldtimer-Index (DOX) des VDA stieg 2024 nur leicht um 1,85 Prozent und blieb damit unter der Inflationsrate. Seit Erhebung hat sich der Markt sehr deutlich entwickelt. So hat der Index im Mittel jährlich rund 5,6 Prozent zugelegt.

Der Oldtimer-Markt in Deutschland zeigt sich auch 2024 stabil, aber ohne Dynamik. Nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) stieg der Deutsche Oldtimer-Index (DOX) zum Stichtag 1. Januar 2025 auf 2.985 Punkte. Das ist ein Zuwachs von 1,85 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit blieb die Entwicklung deutlich unterhalb der Inflationsrate. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und gestiegener Kosten erweist sich der Oldtimer-Markt als widerstandsfähig, aber auch als weitgehend preisgesättigt.

Der Index wird seit 1999 jährlich berechnet und dient als Barometer für die Wertentwicklung klassischer Fahrzeuge. Ausgehend von einem Basiswert von 1.000 Punkten hat sich der Markt seither um knapp 198 Prozent verteuert. Erfasst werden aktuell 88 repräsentative Fahrzeugmodelle, deren Werte von classic-analytics, einem auf historische Fahrzeuge spezialisierten Bewertungsexperten, ermittelt werden. Besonders teure Sammlerstücke oder Einzelstücke mit außergewöhnlicher Geschichte fließen bewusst nicht ein. Der DOX bildet damit den Markt für typische Sammlerfahrzeuge ab.

Moderater Anstieg mit deutlichen Ausreißern

Die diesjährige Auswertung zeigt ein differenziertes Bild: Während der Durchschnitt nur leicht anstieg, entwickelten sich einzelne Modelle überproportional stark. Die Top 10-Fahrzeuge legten im Mittel um 18,5 Prozent zu, die zehn Schlusslichter verloren dagegen 4,4 Prozent ihres Werts.

Besonders auffällig ist der hohe Anteil ausländischer Fahrzeuge unter den Top-Performern: Sechs der zehn wertstärksten Modelle stammen nicht aus Deutschland. Den größten Zuwachs verzeichnete der Matra Bagheera aus Frankreich mit einem Wertsprung von 98,6 Prozent, gefolgt vom Ford Taunus 20 M, der um 23,8 Prozent zulegte. Auf der Verliererseite finden sich dagegen etablierte deutsche Klassiker: Der BMW 2002 büßte 9,1 Prozent, der VW Käfer 1303 immerhin noch 6,5 Prozent seines Marktwerts ein.

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Langfristige Entwicklung zeigt Stabilität

Über die vergangenen fünf Jahre, die von Pandemie, Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit geprägt waren, stieg der DOX insgesamt um 21,7 Prozent. Damit entspricht die Wertentwicklung in etwa der allgemeinen Teuerung. Auch langfristig zeigt sich ein solides Bild: Seit Beginn der Erhebung im Jahr 1999 verzeichnet der Index ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 5,6 Prozent.

Eine Sonderauswertung zum 25-jährigen Jubiläum des DOX verdeutlicht die langfristigen Trends: Die Top 10-Modelle dieser gesamten Zeitspanne legten im Schnitt um 8,2 Prozent pro Jahr zu, während die schwächsten Fahrzeuge immerhin noch 2,1 Prozent jährlich gewannen. Damit beweist der Oldtimer-Markt über Jahrzehnte hinweg eine stabile, aber keine spekulative Entwicklung.

Gleichzeitig relativieren sich die Wertzuwächse, wenn laufende Kosten für Versicherung, Unterbringung, Wartung oder Restaurierung berücksichtigt werden. Klassische Fahrzeuge bleiben somit eher Liebhaberobjekte als reine Geldanlage.

Markt bleibt solide, aber differenziert

Nach Einschätzung von classic-analytics zeigt sich der Oldtimer-Markt derzeit robust und stabil. Preisrückgänge seien im Einzelfall normal und spiegelten keine grundsätzliche Trendwende wider. Vielmehr handelt es sich um Korrekturen nach überproportionalen Steigerungen in den vergangenen Jahren.

Für Käufer und Sammler bleibe entscheidend, den Fahrzeugzustand differenziert zu bewerten und den individuellen Wert eines Modells richtig einzuschätzen. Denn letztlich bestimme nicht allein der Marktindex, sondern auch die emotionale Bindung und das persönliche Interesse den Preis eines Klassikers.