Ertragschancen oder Sicherheit? Bei der betrieblichen Altersvorsorge ist aus Sicht der Makler nicht die „eine richtige Lösung“ gefragt, sondern Flexibilität. Der Fokus auf einen höchstmöglichen Garantieanteil wird nur in überschaubarem Maße als sinnvollste Lösung angesehen.
Eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) muss heute mehr leisten als reine Sicherheit. Sie soll auch Renditechancen eröffnen – und das individuell angepasst an die Risikobereitschaft der Kunden. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts Heute und Morgen im Auftrag von Canada Life. Befragt wurden 150 Makler, die seit mindestens drei Jahren in der bAV-Beratung tätig sind.
Fast alle Makler (99 Prozent) betonen, dass das Verhältnis von Garantie und Rendite je nach Kundenwunsch festgelegt werden muss. Vor allem bei Rahmenverträgen für Mitarbeitende plädiert die Mehrheit für einen ausgewogenen Mix: 78 Prozent sehen hierin die sinnvollste Lösung. Dagegen setzen nur 17 Prozent auf möglichst viel Garantie und lediglich fünf Prozent auf ein stark renditeorientiertes Modell mit wenig Absicherung.
Ein anderes Bild zeigt sich bei der Rückdeckung von Versorgungszusagen für Gesellschafter-Geschäftsführer. Hier spricht sich mehr als ein Viertel der Makler (27 Prozent) für hohe Renditechancen bei geringer Garantie aus. Bei Vermittlern, die größere Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern betreuen, steigt dieser Anteil sogar auf 32 Prozent. Mit insgesamt 13 Prozent halten deutlich weniger Makler einen höchstmöglichen Garantieanteil und wenig Renditechancen für die sinnvollste Lösung. Auch hier favorisiert die Mehrheit von 60 Prozent den ausgewogenen Mix von Renditechancen und Garantien.
Besonders erfahrene Makler mit über zehn Jahren bAV-Praxis legen bei der Rückdeckung einer Gesellschafter-Geschäftsführer Versorgung noch stärker den Fokus auf Renditechancen (33 Prozent). Im Kollektivgeschäft sind es neun Prozent.
Auch bei der Fondsgestaltung wünschen sich Unternehmen laut Maklerurteil Flexibilität. 87 Prozent halten eine variable Fondsauswahl für entscheidend, die unterschiedliche Anlageklassen und Nachhaltigkeitsaspekte abbildet. Bei Vermittlern, die seit mehr als zehn Jahren in der bAV tätig sind, sind es sogar 90 Prozent. Ebenso viele Makler sind der Meinung, dass für Unternehmen eine gemanagte Fonds-Vermögensverwaltung (87 Prozent) von Bedeutung ist. Variable Garantien (86 Prozent) und zusätzlicher Risikoschutz durch eine Berufsunfähigkeits-Option (81 Prozent) runden die Liste zentraler Kriterien ab.
„Makler wünschen sich auch in der betrieblichen Altersvorsorge mehr Möglichkeiten, Ertragschancen und Sicherheitsoptionen flexibel an die Risikoneigung des Kunden anzupassen“, fasst Andreas Behrens, Senior Manager Sales Operations and Solutions der Canada Life, zusammen. „Zusätzlich ist professionelles Fondsmanagement eines der wichtigsten Kriterien für Makler in der Wahl der betriebliche Altersvorsorge. Versicherer müssen Lösungen anbieten, die diesen Anforderungen gerecht werden, um Kunden durch stärkere Kapitalmarktorientierung noch besser an den positiven Marktentwicklungen teilhaben zu lassen.“