Frauen blicken pessimistischer auf ihre finanzielle Zukunft im Alter als Männer. 28 Prozent von ihnen fürchten sogar, im Ruhestand in Armut zu geraten. Gleichzeitig wünschen sich viele Frauen, mehr sparen zu können. Doch oft fehlen schlicht die Mittel dazu.
Die finanzielle Zukunftsangst ist unter Frauen in Deutschland weiterhin hoch und in Teilen sogar gestiegen. Laut dem aktuellen Axa Vorsorge Report 2025 rechnen 41 Prozent der Frauen damit, dass sich ihre Lebensqualität im Ruhestand verschlechtern wird. Mehr als jede vierte Frau (28 Prozent) hat Angst, im Alter in Armut zu geraten. Bei Männern liegt dieser Wert mit 22 Prozent deutlich niedriger.
Die größte Hürde für eine bessere Altersvorsorge bleibt das fehlende Geld. Jede zweite Frau (54 Prozent) würde gerne mehr zurücklegen, kann es sich jedoch finanziell nicht leisten. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil von 51 auf 54 Prozent gestiegen. Der Wunsch nach Vorsorge ist grundlegend da, doch die finanziellen Möglichkeiten fehlen.
Auch die Themen, die Frauen und Männer mit Blick auf den Ruhestand bewegen, unterscheiden sich. Krankheit und Pflegebedürftigkeit bereiten 57 Prozent der Frauen Sorgen, aber nur 46 Prozent der Männer. Männer dagegen blicken häufiger auf strukturelle Risiken der Rentenkasse: 16 Prozent von ihnen sorgen sich um zu viele Anspruchsberechtigte, während es bei den Frauen nur 11 Prozent sind. Ebenso befürchten 22 Prozent der Männer, dass künftig zu wenige Erwerbstätige in die Rentenkasse einzahlen. Bei den Frauen sind es 19 Prozent.
Überdies sparen 36 Prozent der Frauen aktuell gar nicht für ihre Altersvorsorge. Unter Männern liegt dieser Anteil mit 34 Prozent etwas niedriger. Insgesamt gaben 21 Prozent beider Geschlechter an, überhaupt keine Rücklagen für irgendein Ziel zu bilden. Werden Rücklagen gebildet, fließen sie bei vier von zehn Frauen (40 Prozent) vorrangig in Reisen und Urlaube. Bei Männern sind es 36 Prozent. Männer sparen zudem häufiger für den reinen Vermögensaufbau (26 Prozent gegenüber 21 Prozent bei Frauen) oder für Hobbys (14 Prozent gegenüber 8 Prozent bei Frauen).
Auch beim Finanzplan zeigen sich spürbare Unterschiede. Denn 32 Prozent der Männer, aber nur 27 Prozent der Frauen haben ihren künftigen Finanzbedarf im Ruhestand bereits kalkuliert. Gleichzeitig sehen mehr Frauen (43 Prozent) als Männer (37 Prozent) die gestiegenen Preise der letzten Jahre als ernsthafte Hürde für ihre Altersvorsorge.
„Die Ergebnisse stimmen bedenklich. Altersvorsorge ist für viele Frauen eine große Herausforderung – insbesondere nach den allgemeinen Preissteigerungen der letzten Jahre“, sagt Leonie Kulik, Leiterin des Strategieprogramms Lebensversicherung bei AXA Deutschland. „Leider ist es schon heute so, dass die gesetzliche Rente insbesondere für Frauen nicht ausreicht, um den Lebensstandard im Ruhestand auch nur annähernd halten zu können. Mein Appell an alle Frauen lautet deshalb: Setzt euch jetzt mit einer zusätzlichen, privaten Altersvorsorge auseinander. Auch vermeintlich kleine Beträge können langfristig einen entscheidenden Beitrag zur Absicherung im Alter leisten.“