Ob Freizeitpferd oder Sportcrack: Pferde-Lebensversicherungen sichern Halter im Ernstfall ab. Vermittlerin Anja Tylkowski erklärt, warum private Reiter meist kleinere Summen absichern, während im Spitzensport Versicherungen über 50.000 Euro und mehr eine zentrale Rolle spielen.
Pferde sind für ihre Besitzer nicht nur treue Begleiter, sondern auch eine erhebliche Investition. Ein Verlust kann nicht nur emotional, sondern auch finanziell schwer wiegen. Anja Tylkowski, Gothaer-Agenturinhaberin und Spezialistin für Pferdeversicherungen, erläutert im Gespräch mit dem Versicherungsboten, warum die Pferde-Lebensversicherung für ganz unterschiedliche Zielgruppen von Bedeutung ist.
„Die Pferde-Lebensversicherung eignet sich gleichermaßen für private Pferdehalter, die freizeitmäßig dem Reitsport nachgehen als auch für Pferdehalter im Leistungs- und Spitzensport“, betont Tylkowski. In ihrem Kundenbestand seien beide Gruppen vertreten. Entscheidend sei dabei: „Verstirbt das versicherte Pferd, so kann mit der Auszahlung der entsprechend gewählten Versicherungssumme ein neues Pferd angeschafft werden. Hierzu muss die Versicherungssumme aber auch dem Wert des Pferdes entsprechen, sonst reicht die Auszahlung nicht für eine Neuanschaffung.“
Unterschiedliche Ansätze je nach Zielgruppe
In der Beratungspraxis zeige sich, dass Freizeit- und Sportreiter unterschiedliche Schwerpunkte setzen. „Der private Pferdehalter, der eine durchschnittliche Versicherungssumme von 5.000 Euro für den Todesfalls eines Pferdes festlegt, nutzt dieses Geld in der Regel dafür, um die letzte Tierarzt-Rechnung, den Abtransport und auch das Krematorium für das Pferd zu bezahlen“, erklärt Tylkowski.
Anders sehe es im Leistungssport oder bei hochpreisigen Pferden aus: „Im Leistungssport oder generell bei Pferden über einem Wert von 50.000 Euro wird die Versicherungssumme oftmals dafür eingeplant, im Todesfall ein neues Pferd anschaffen zu können oder im Fall der dauernden Unbrauchbarkeit des versicherten Pferdes ein neues Pferd kaufen zu können.“
Relevanz für Zucht und Spitzensport
Besonders in der Zucht oder im Springsport sei der Schutz entscheidend. „Dies ist vor allem in der Zucht von Bedeutung oder wenn ein Pferd aus dem Springsport durch eine Beinverletzung nicht mehr springen darf. Durch die ausgezahlte Versicherungssumme kann parallel ein neues Pferd angeschafft werden“, so die Vermittlerin.
Damit wird klar: Während im privaten Bereich die Absicherung oft für unmittelbare Kosten am Lebensende des Pferdes genutzt wird, geht es im Profi-Sport um die Sicherung der Existenz ganzer Zucht- oder Reitbetriebe. Entscheidend sei in jedem Fall eine individuelle Bedarfsanalyse, damit die Versicherungssumme den tatsächlichen Wert des Pferdes widerspiegelt.