Reitbeteiligung richtig absichern: Worauf Pferdehalter achten müssen

Reitbeteiligungen sind für viele Pferdehalter eine wertvolle Entlastung. Doch sie bergen erhebliche Risiken. Schäden am Pferd, am Sattel oder gar an der Reitbeteiligung selbst können schnell zu Konflikten und hohen Kosten führen. Vermittlerin Anja Tylkowski erklärt, wie passende Versicherungen hier für Sicherheit sorgen können.

Reitbeteiligungen sind in der Pferdewelt weit verbreitet: Sie entlasten Halter zeitlich und bieten Reitern die Chance, regelmäßig ein Pferd zu bewegen, ohne selbst Eigentümer zu sein. Doch die Konstellation bringt erhebliche Haftungsfragen mit sich, wie Anja Tylkowski, Gothaer-Agenturinhaberin und Expertin für Pferdeversicherungen, im Gespräch mit dem Versicherungsboten betont.

„Das Thema Reitbeteiligungen ist eines meiner Spezialthemen“, sagt Tylkowski. Sie selbst hatte früher eine Reitbeteiligung, die ihr half, ihre Stute regelmäßig zu versorgen: „Hat man dann eine Reitbeteiligung, die hilft, dann nimmt man kein Geld oder eben wirklich nur wenige Euro.“

Haftungsfalle Freundschaft

Das Problem beginne oft dann, wenn es zu Schäden kommt. „Bei einem Zusammenschluss von Pferdehalter und Reitbeteiligung ist das größte Problem, dass die Freundschaft beim Geld endet“, so die Vermittlerin. Verursacht die Reitbeteiligung beispielsweise einen Schaden am Sattel oder gar am Pferd, sei Streit programmiert. Im umgekehrten Fall werde es problematisch, wenn der Reitbeteiligung selbst etwas zustößt: „Oft sind das junge Menschen im Alter von zum Beispiel 18 Jahren, sodass die Eltern versuchen, den Pferdehalter in Haftung zu nehmen.“

Für solche Konstellationen gibt es heute Lösungen. „Wir haben das große Glück, dass wir in unserem Produkt mit der Gothaer sowohl die Schäden an der Reitbeteiligung als auch die Schäden durch die Reitbeteiligung versichert haben“, erklärt Tylkowski. Das sei besonders wichtig, wenn Krankenkassen mit Regressforderungen auf die Pferdehalter zukommen.

Darüber hinaus wurde in den Konzepten eine zentrale Haftungsfrage gelöst, die lange Zeit eine „große Bürde“ gewesen sei: „Im Konstrukt von Reitbeteiligung und Pferdehalter haben wir immer ein Haftungsproblem: Der Pferdehalter ist der Eigentümer des Pferdes und der Tierhüter ist die Reitbeteiligung.“

Kostenrisiko: Von Klinikrechnungen bis zur Neuanschaffung

Das finanzielle Risiko für Reitbeteiligungen ist enorm. „Dass inzwischen ein ganz normales Warmblut 10.000 Euro im Einkauf kostet, das ist so“, sagt Tylkowski. Was aber, wenn das Pferd bei einem Unfall schwer verunglückt? „Wie soll diese sich an einer 10.000-Euro-Klinikrechnung beteiligen, oder aber, wenn das Pferd verstirbt, zu einer Neuanschaffung beitragen?“

Im Alltag gehe es in den Gesprächen mit Reitbeteiligungen meist um eine monatliche Kostenbeteiligung von 50 Euro. Ein ernsthafter Schadenfall übersteige diese Dimension jedoch bei Weitem. „Auch eine Beratung zu diesem Kostenrisiko ist wichtig, aber es bedarf auch immer Menschen, die zuhören!“ betont Tylkowski.