Für Unternehmer, die sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen, wird der Übergang vom aktiven Einkommen zur Kapitalentnahme zur zentralen Herausforderung. Dividendenstrategien können dabei helfen, stabile und planbare Zahlungsströme zu generieren – eine interessante Lösung für Berater und Vermittler, die vermögende Mandanten ganzheitlich betreuen und deren Ruhestandsplanung professionell gestalten möchten“, sagt Jens Hartmann, Geschäftsführer von ficon Vermögensmanagement.
Die Umstellung vom operativen Einkommen auf passive Kapitalerträge gehört zu den sensibelsten Schritten in der Ruhestandsplanung von Unternehmern. Wenn sich der Unternehmer aus der ersten Reihe zurückzieht, muss das Kapital für ihn arbeiten – verlässlich, steuerlich effizient und möglichst unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen. In diesem Kontext gewinnt die Dividendenstrategie als Element der Vermögensverwaltungsarchitektur zunehmend an Bedeutung. Dividenden sind bekanntlich Gewinnanteile, die Unternehmen an ihre Aktionäre ausschütten. Doch hinter der scheinbar schlichten Definition verbirgt sich ein hochgradig steuerbares Instrument, um regelmäßige Zahlungsströme zu generieren, ohne Kapitalverkäufe vornehmen zu müssen. Gerade für Unternehmer, die über Jahrzehnte hinweg an Cashflow-orientiertes Wirtschaften gewöhnt sind, bietet dieser Ansatz psychologische und praktische Vorteile: Die Kapitalanlage wird zur Einkommensquelle – ohne dabei das Substrat des Vermögens anzutasten.
Dividendenstrategie kann helfen, die Entnahmephase im Ruhestand zu strukturieren
Für Berater und Vermittler, die Unternehmer auf dem Weg in den Ruhestand begleiten, liegt hier ein bedeutendes Beratungsfeld. Eine Dividendenstrategie kann helfen, die Entnahmephase im Ruhestand zu strukturieren und mit klar kalkulierbaren Zahlungsströmen zu unterlegen. Anders als bei klassischen festverzinslichen Anlagen, die stark unter dem Wiederanlagerisiko und der Zinsstrukturkurve leiden, lassen sich mit Dividendenaktien flexible Portfoliobausteine bilden, die laufende Erträge mit Kurschancen kombinieren.
Wer Dividenden zahlt, muss über Liquidität, Unternehmensdisziplin und nachhaltige Ertragsquellen verfügen
Für Berater bedeutet dies: Die Dividendenstrategie ist kein Ersatz, sondern eine Erweiterung der herkömmlichen Ruhestandslogik. Während Tagesgeld und Anleihen oft Sicherheit suggerieren, aber realwirtschaftlich an Wirkungskraft verlieren, lässt sich mit einer ausgewählten Aktienstrategie eine tragfähige Brücke schlagen zwischen Renditeorientierung und Auszahlungsstabilität. Die Dividenden stellen dabei nicht nur regelmäßige Erträge sicher, sondern sind häufig Ausdruck eines soliden Geschäftsmodells – denn wer Dividenden zahlt, muss über Liquidität, Unternehmensdisziplin und nachhaltige Ertragsquellen verfügen. Noch interessanter wird es, wenn Dividendenstrategien mit ESG-Kriterien verknüpft werden. Nachhaltigkeitsorientierte Unternehmen zeigen nicht nur häufig eine höhere Resilienz gegenüber externen Risiken – sie verfügen auch über stabile Governance-Strukturen, investieren planvoll und stehen im Fokus einer neuen Investorengeneration. Dividendenstrategien mit ESG-Profil eignen sich daher besonders für Mandanten, die nicht nur Wert auf finanzielle Kontinuität legen, sondern ihre Investitionen auch mit einem werteorientierten Anspruch verbinden möchten.
Dividendenstrategie eröffnet wertvollen Zugang zu unternehmerisch geprägten Kunden
In der praktischen Umsetzung lassen sich Dividendenstrategien über zwei Wege in die Mandantenberatung integrieren: als aktiver Vermögensverwaltungsbaustein mit direkter Titelauswahl oder als Fondsstrategie mit breiter Streuung, Rebalancing und regelmäßiger Überwachung. Beide Varianten ermöglichen es, Dividendenströme planvoll in die Ruhestandsplanung einzubetten und – falls gewünscht – in Kombination mit anderen Entnahmemodellen oder Versicherungslösungen zu verknüpfen. Für Berater und Vermittler, die ihre Rolle in der langfristigen Mandantenbetreuung sehen, eröffnet die Dividendenstrategie einen wertvollen Zugang zu unternehmerisch geprägten Kunden. Wer Vermögen nicht nur verwalten, sondern verständlich strukturieren möchte, schafft mit regelmäßigen Ausschüttungen nicht nur wirtschaftliche, sondern auch kommunikative Stabilität. Der Wechsel vom aktiven Unternehmer zum planvollen Anleger wird so zur Chance – und zur verbindenden Brücke zwischen Beratung, Strategie und Vertrauen.