Wohngebäudeversicherung künftig nur mit Elementarschutz: So denken Vermittler darüber

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Die Bundesregierung will Elementarschäden verpflichtend über die Wohngebäudeversicherung mitversichern lassen. Vermittler stehen dem Vorstoß mehrheitlich positiv gegenüber, zeigen aber auch Vorbehalte.

Als Reaktion auf die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 will die Bundesregierung eine verpflichtende Elementarschadenversicherung für alle Wohngebäude installieren. Laut Koalitionsvertrag soll künftig jede Wohngebäudeversicherung automatisch auch eine Absicherung gegen Elementarschäden enthalten. Im Neugeschäft ist das verpflichtend, im Bestand sollen alle Policen zu einem Stichtag ergänzt werden. Die geplante Opt-out-Option soll es Hausbesitzern erlauben, sich bewusst gegen den Zusatzschutz zu entscheiden. Zusätzlich soll eine staatliche Rückversicherung geschaffen und die Versicherungsbedingungen stärker reguliert werden.

Wie die Vermittlerschaft zu dieser weitreichenden Reform steht, hat der AfW Bundesverband Finanzdienstleistung im Rahmen seines 17. Vermittlerbarometers nachgefragt: Eine klare Mehrheit von 58 Prozent der unabhängigen Vermittler befürwortet die Pflichtversicherung. Doch ein gutes Viertel (23 Prozent) lehnt sie ab, 15 Prozent zeigen sich unentschlossen, vier Prozent machten keine Angabe.

„Der Vorstoß im Koalitionsvertrag mit einem Opt-out-Modell ist ein kluger Mittelweg“, erklärt Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW. „Er bringt das Thema Elementarschadenversicherung dort auf die Tagesordnung, wo es bislang verdrängt wurde – ohne den Weg der Eigenverantwortung zu verbauen. Wir begrüßen es, dass die Diskussion in Bewegung kommt. Eine solche Regelung kann Bewusstsein schaffen und gleichzeitig die Entscheidungsfreiheit des mündigen Bürgers wahren.“

In der Praxis zeigen sich Vermittler bereits heute engagiert. Denn 86 Prozent bieten ihren Kunden im Rahmen einer Wohngebäudeversicherung standardmäßig auch eine Elementarschadenversicherung an. Trotzdem bleibt die Nachfrage vergleichsweise gering: Nur elf Prozent der Befragten berichten von einer „sehr hohen“, 31 Prozent von einer „hohen“ Nachfrage. Bei weiteren 30 Prozent ist das Interesse lediglich „mäßig“, 22 Prozent erlebten kaum oder gar keine Nachfrage.