E‑Scooter-Unfälle: 26,7 Prozent Anstieg bei Personenschäden

Quelle: DALL-E

E-Scooter-Unfälle haben in Deutschland im Jahr 2024 deutlich zugenommen. Vor allem junge Menschen sind betroffen. Die meisten Unfälle werden durch falsche Straßenbenutzung oder Alkoholkonsum verursacht.

Im Jahr 2024 ereigneten sich in Deutschland 11.944 E‑Scooter-Unfälle mit Personenschaden, ein Anstieg um 26,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 9.425 Unfällen. Dabei kamen 27 Personen ums Leben, im Vorjahr waren es 22. In Summe wurden 1.513 Schwerverletzte und 11 433 Leichtverletzte registriert, wie das Statistische Bundesamt Destatis mitteilt.

Unter den Verletzten waren 83,9 Prozent (10.886 Personen) selbst auf einem E‑Scooter unterwegs – darunter auch alle Todesopfer. Rund 4,7 Prozent (508 Personen) waren als Mitfahrer oder Mitfahrerin beteiligt, obwohl dies laut Straßenverkehrsordnung verboten ist (§ 1 Absatz 2 StVO). Im Vorjahr betrug dieser Anteil nur 3,9 Prozent, was auf eine gewisse Regelmissachtung hinweist.

E‑Scooter-Unfälle machen inzwischen 4,1 Prozent aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden aus – ein Jahr zuvor lag dieser Anteil bei 3,2 Prozent. Zum Vergleich: Radunfälle machen mit 32,1 Prozent den weitaus größeren Teil aller Personenschäden aus (93.279 Unfälle; 445 Todesfälle, 13.919 Schwerverletzte und 79.242 Leichtverletzte).
Junge Fahrer besonders häufig beteiligt

Fast die Hälfte der Unfallbeteiligten (48,6 Prozent) war jünger als 25 Jahre, und insgesamt 82 Prozent unter 45 Jahre alt. Die Altersgruppe 65plus machte nur 3,3 Prozent aus. Im Vergleich dazu waren unter Fahrrad-Opfern deutlich weniger junge Menschen zu finden (nur 21,4 Prozent unter 25) – dafür stieg der Anteil älterer Opfer auf 20,5 Prozent.
Unfallursachen im Überblick

Die häufigsten Ursachen laut Polizei:

  • Falsche Straßen- oder Gehwegnutzung (21,2 Prozent): E‑Scooter müssen Fahrradwege oder Schutzstreifen benutzen, Gehwegfahren ist verboten.
  • Alkoholkonsum (12,4 Prozent): deutlich höher als bei Fahrradfahrenden (7,8 Prozent) oder Mofas/S‑Pedelecs (5,9 Prozent).
  • Nicht angepasste Geschwindigkeit (8,0 Prozent)
  • Missachtung der Vorfahrt (6,2 Prozent)

Unfalltypen & Unfallbeteiligte

Alleinunfälle machen 31,4 Prozent aller E‑Scooter-Unfälle aus. Bei solchen Unfällen verunglückten 14 der 27 Todesopfer. 35,3 Prozent der Verletzten waren bei diesen Unfällen beteiligt.

Bei den Unfällen mit Beteiligung Dritter (66,5 Prozent) war in 50,5 Prozent der Fälle ein Pkw Unfallbeteiligter. Dort waren rund 7 Menschen tödlich verunglückt. Der Hauptverursacher war:

  • Bei Pkw-Unfällen: nur 35,2 Prozent E‑Scooter-Fahrer,
  • Bei Fahrrad-Kollisionen: 72,7 Prozent
  • Bei Kollisionen mit Fußgängern: 87,7 Prozent

53,7 Prozent aller E‑Scooter-Unfälle ereignen sich in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Das ist deutlich höher als bei Pedelec- (29,6 Prozent) oder Fahrradunfällen (45,1 Prozent). In Metropolen über 500.000 Einwohnern liegt der Anteil bei 30,9 Prozent, bei Fahrrädern ohne Motor nur bei 26,7 Prozent.