Die Versicherungsgruppe die Bayerische blickt auf ein starkes Geschäftsjahr 2024 zurück. Nach dem Wiedereinstieg der Konzernmutter BY ins Neugeschäft legten die Beitragseinnahmen in Leben und Komposit deutlich zu. Dennoch bleibt der Weg zur Zielmarke in der Kompositversicherung herausfordernd.
Die Versicherungsgruppe die Bayerische hat für das Jahr 2024 ihre Geschäftszahlen vorgelegt und präsentiert ein deutliches Wachstum. Die Beitragseinnahmen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 Prozent auf 979 Millionen Euro und erreichten damit einen neuen Höchstwert. Besonders im Bereich Leben verzeichnete die Gruppe ein Plus von 8,3 Prozent auf 745,2 Millionen Euro. Dabei entfielen 292,7 Millionen Euro auf laufende Beiträge (+6,5 Prozent) und 452,5 Millionen Euro auf Einmalbeiträge (+9,4 Prozent).
Wesentlichen Anteil am Aufschwung hatte die Rückkehr der Konzernmutter BY – die Bayerische Vorsorge Lebensversicherung a.G. – ins Neugeschäft nach rund 15 Jahren im internen Run-off. Das selbst abgeschlossene Geschäft der BY wuchs um beeindruckende 376,8 Prozent von 71 auf 337 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss der Muttergesellschaft stieg von 1,2 auf 4,4 Millionen Euro.
Neugeschäft in Leben deutlich gesteigert
Die Beitragssumme im Neugeschäft Leben wuchs 2024 um 9,1 Prozent auf 1,847 Milliarden Euro – weit über dem Branchenschnitt von 2,6 Prozent. Treiber dieser Entwicklung waren moderne Garantiekonzepte, ein klarer Fokus auf biometrische Risiken und ein wachsendes Interesse an betrieblicher Altersversorgung.
Die BL – die Bayerische Lebensversicherung AG – musste zwar durch die Übertragung des Biometrie-Geschäfts an die BY einen Rückgang der gebuchten Beiträge um 33,8 Prozent hinnehmen, setzte jedoch bewusst auf eine Reduktion von kurzfristigen Einmalbeiträgen zugunsten nachhaltiger laufender Beiträge.
Kompositgeschäft: Verbesserte Kennzahlen, aber Ziel noch nicht erreicht
Die Komposittochter BA – die Bayerische Allgemeine Versicherung AG – verzeichnete 2024 eine spürbare Trendwende. Nach einem Verlust von 21,8 Millionen Euro im Vorjahr erwirtschaftete sie einen Gewinn von einer Million Euro. Die Combined Ratio verbesserte sich von 107,4 Prozent auf 100,6 Prozent und liegt damit nur noch knapp über der Rentabilitätsschwelle von 100 Prozent.
Trotz dieser Verbesserung bleibt die Herausforderung groß. Steigende Kosten in der Schadenregulierung, unter anderem durch höhere Preise für Ersatzteile, Werkstattleistungen und Handwerker (+6,9 Prozent laut GDV), sowie zunehmende Wetterextreme belasten weiterhin das Geschäft.
Die Bayerische-Ergebnisse 2024 in der Übersicht:
- Beitragseinnahmen steigen um 7,2 Prozent auf 979 Millionen Euro
- Lebensversicherung legt um 8,3 Prozent auf 745,2 Millionen Euro zu
- BY steigert selbst abgeschlossenes Geschäft um 376,8 Prozent
- Neugeschäft Leben wächst um 9,1 Prozent auf 1,847 Milliarden Euro
- Kompositbeiträge steigen um 3,8 Prozent auf 234 Millionen Euro
- Combined Ratio verbessert sich von 107,4 Prozent auf 100,6 Prozent
Die gebuchten Bruttobeiträge der BA stiegen um 3,8 Prozent auf 234 Millionen Euro. Seit 2018 konnte die Gesellschaft ihre Beiträge um 66,3 Prozent steigern – deutlich über dem Marktdurchschnitt. Statt auf breit gestreutes Wachstum setzt die BA auf gezielte Marktsegmente, effiziente Prozesse und präventive Maßnahmen.
Die Kapitalanlage der Gruppe bleibt stabil: Mit 6,2 Prozent Bewertungsreserven und einem positiven Bewertungssaldo hebt sich die Bayerische von Wettbewerbern ab, die teils stille Lasten ausweisen müssen.