R+V-Umfrage: Jugendliche wollen schon früh finanziell vorsorgen

Quelle: DALL-E

Junge Menschen interessieren sich deutlich mehr für Altersvorsorge als oft angenommen. Nachhaltigkeit, persönliche Beratung und klassische Fondsprodukte stehen für sie hoch im Kurs – Influencer dagegen kaum. Doch auch ein konservatives Sicherheitsbedürfnis prägt die Generation Z.

Frühzeitige Altersvorsorge ist für junge Menschen wichtiger als viele glauben. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der R+V Versicherung unter jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 25 Jahren zeigt, das 82 Prozent der Befragten Altersvorsorge wichtig oder sogar sehr wichtig finden. Nur 18 Prozent messen dem Thema wenig Bedeutung bei. Die Zahlen räumen mit dem Klischee der angeblich sorgenfreien und konsumorientierten Jugend auf. Der Wunsch nach finanzieller Absicherung im Alter ist tief verankert und das obwohl das Renteneintrittsalter für viele Studienteilnehmer noch in weiter Ferne liegt.

Wenn es um Vorsorge und Geldanlage geht, setzen junge Erwachsene vor allem auf professionelle Beratung. Rund 75 Prozent der Befragten halten eine persönliche Beratung durch einen Experten für wichtig oder sehr wichtig. Auch der Austausch im Freundes- und Bekanntenkreis (77 Prozent) spielt eine große Rolle. Ganz anders sieht es bei Influencern aus: Nur 4 Prozent folgen ihnen aktiv und messen deren Tipps große Bedeutung bei. Weitere 24 Prozent geben an, diese zumindest gelegentlich zu beachten. Die Mehrheit (56 Prozent) konsumiert jedoch gar keine Finanzinhalte über Social Media.

Nachhaltigkeit zählt – aber auch Rendite

Ein zentrales Anliegen vieler junger Menschen ist die ethische Ausrichtung ihrer Finanzprodukte. 58 Prozent der Befragten legen Wert auf Nachhaltigkeit oder ethische Standards bei der Altersvorsorge. Ein Viertel hingegen stuft diese Aspekte als weniger oder gar nicht wichtig ein. Bei der konkreten Produktwahl liegen Fonds und ETFs mit 26 Prozent vorn. Es folgen vermietete Immobilien (18 Prozent), Einzelaktien (15 Prozent), selbstgenutzte Immobilien (13 Prozent) und Lebensversicherungen mit immerhin 10 Prozent. Diese Zahlen zeigen: Junge Menschen interessieren sich nicht nur für Sachwerte, sondern auch für kapitalmarktorientierte Vorsorgelösungen.

Das Risikoprofil der Befragten ist eher konservativ. Denn 50 Prozent bevorzugen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sicherheit und Rendite. Weitere 30 Prozent wollen vor allem Sicherheit. Lediglich 15 Prozent setzen bewusst auf hohe Renditechancen. Diese Zurückhaltung dürfte nicht zuletzt durch wirtschaftliche Unsicherheiten und volatile Märkte geprägt sein.

Trotz aller Vorsicht zeigt sich die Gen Z optimistisch. Rund 85 Prozent bewerten ihre eigene finanzielle Zukunft positiv. Im Vergleich zur Elterngeneration erwarten 27 Prozent eine Verbesserung, 48 Prozent eine gleichbleibend gute Entwicklung. Nur ein Viertel rechnet mit einer Verschlechterung.