Blitzschäden: Versicherer müssen Rekordsumme zahlen

Quelle: DALL-E

Die deutschen Hausrat- und Wohngebäudeversicherer haben im vergangenen Jahr 350 Millionen Euro für Blitz- und Überspannungsschäden an ihre Kunden gezahlt. Gleichzeitig stieg auch die Zahl der Schadenmeldungen in Folge von Blitzen.

Die Zahl der Schäden durch Blitze ist im vergangenen Jahr stabil geblieben. Demnach zählten die Versicherer im Jahr 2024 in Summe rund 220.000 Blitz- und Überspannungsschäden. Das geht aus Zahlen des Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Zum Vergleich: Die höchsten Schadenszahlen datieren aus den Jahren 2011 und 2014. Damals waren jeweils 380.000 Schadenmeldungen eingegangen. Insgesamt seien 2024 nach Angaben von VdS Schadenverhütung und dem Österreichischen Verband für Elektrotechnik in Deutschland rund 210.000 Erdblitze registriert worden. Etwa zwei Drittel aller Blitze sind sogenannte Flächenblitze. Sie finden innerhalb der Wolke statt.

Die Kosten für Blitz- und Überspannungsschäden sind dafür deutlich gestiegen. Demnach haben deutsche Hausrat- und Wohngebäudeversicherer im Jahr 2024 Schäden in Höhe von 350 Millionen Euro (2023: 300 Millionen Euro) beglichen. Die Entschädigungsleistung der Hausrat- und Wohngebäudeversicherungen für Blitzschäden hat damit im letzten Jahr den höchsten Stand seit über 20 Jahren erreicht.

Der Schadendurchschnitt lag im vergangenen Jahr bei 1.600 Euro und damit 200 Euro über dem Wert von 2023. Der Schadendurchschnitt erreicht somit ein neuerliches Rekordhoch seit Beginn der Statistik im Jahr 1988. „Das liegt daran, dass die Gebäude technisch immer besser – und auch teurer – ausgestattet sind.“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Schließlich nutzten immer mehr Hauseigentümer smarte Technik wie etwa Heizungs- oder Jalousien-Steuerungen. Typische Blitzschäden sind zerstörte Dachflächen sowie Überspannungsschäden, beispielweise verschmorte Steckdosen, defekte Computer oder Telefonanlagen, aber auch Schäden an der Haustechnik, wie etwa an der Heizungssteuerung oder der Heizungsanlage.

Diese Versicherungen zahlen bei Blitz und Überspannung

Computer, Fernseher oder andere technischen Geräte lassen sich durch eine Hausratversicherung absichern. Kunden sollten beim Abschluss jedoch darauf achten, ob in der Police auch Überspannungsschäden versichert sind. Nur dann erstattet eine Versicherung die Schadenssumme, wenn der Blitz nicht direkt in ein Endgerät einschlägt, sondern sich die Energie des Blitzes über Strom- und Telefonleitungen ausbreitet und einen Defekt verursacht.

Immobilienbesitzer sollten zum Schutz vor Gewitterschäden über eine Wohngebäudeversicherung verfügen. Sie sichert gegen die finanziellen Folgen von Schäden am eigenen Haus oder der eigenen Wohnung ab. Dies können Brand- oder Überspannungsschäden durch Blitze sein, aber auch Schäden durch Stürme oder Hagelschlag.