Die Zahl der privat Krankenversicherten, die im Notlagentarif versichert sind, ist im vergangenen Jahr gestiegen. Der Wert liegt mit 89.100 weiterhin auf einem hohen Niveau. Ebenfalls gestiegen sind die Zahlen der Versicherten im Standard- und Basistarif.
Der Notlagentarif wurde 2013 eingeführt und soll privat Krankenversicherten helfen, die ihre Beiträge aktuell nicht mehr bedienen und mit Zahlungen im Verzug sind. Die Versicherten haben hier nur Anrecht auf eine Notfallversorgung, etwa bei akuten Schmerzen und Schwangerschaft. Sie zahlen aber auch einen verminderten Beitrag von 120 bis 150 Euro im Monat. Versicherte können den Notlagentarif in Anspruch nehmen, wenn sie mit Beitragszahlungen mindestens zwei Monate in Verzug sind.
Waren im Jahr der Einführung 2013 noch 93.600 Menschen in diesem Tarifen versichert, so stieg deren Zahl im Jahr 2014 auf 114.000. Anschließend wurde der Notlagentarif etwas weniger in Anspruch genommen. So sank die Zahl der Personen im Notlagentarif auf 102.200 (2018) und später auf 83.500 (2021). Seither waren die Zahlen wieder gestiegen. Während 2022 insgesamt 84.100 Personen im Notlagentarif versichert waren, wuchs deren Zahl im Jahr 2023 auf 87.100 Personen. Im vergangenen Jahr kletterte der Wert auf 89.100 Versicherte. Das ist ein Plus von 2.000 Versicherten beziehungsweise 2,3 Prozent. Das geht aus Zahlen des PKV-Verbandes hervor.
Laut PKV-Verband gab es in den anderen Sozialtarifen der privaten Krankenversicherer ebenfalls Zugänge. Standard- und Sozialtarif bieten ein Niveau vergleichbar den Krankenkassen. Im sogenannten Standardtarif waren 2009 rund 38.400 Menschen versichert, 2023 waren es 52.800. Ende 2024 waren 53.900 Menschen in diesem Tarif. Der Standardtarif steht vor allem älteren Versicherten offen, die vor 2009 eine Police abgeschlossen haben und Probleme mit den Beitragszahlungen haben. Idealerweise würde der Gesetzgeber den Standardtarif auch für alle seit 2009 neu Privatversicherten öffnen, wünscht sich deshalb der PKV-Verband. Der geforderten Öffnung für jüngere Privatversicherte hatte sich auch der Bund der Versicherten (BdV) angeschlossen.
Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Versicherten im sogenannten Basistarif. 2009 waren hiervon noch 13.500 Betroffen. Zum Ende des vergangenen Jahres waren es 35.100 Versicherte. Im Vergleich zum Wert von 2023 ist das ein Plus von 300 Personen beziehungsweise 0,9 Prozent. Insgesamt befinden sich in diesen beiden Sozialtarifen etwa ein Prozent aller Privatversicherten. Die Bundesregierung hatte im Hinblick auf die Folgen der Corona-Pandemie mit deutlich höheren Zahlen gerechnet. So war befürchtet worden, dass bis zu 290.000 der etwa eine Million privatversicherten Selbstständigen in die Grundsicherung rutschen würden und damit ihre regulären Krankenversicherungsbeiträge nicht mehr bezahlen könnten.