Die deutschen Lebensversicherer haben sich im Jahr 2024 über steigende Beitragseinnahmen freuen dürfen. Die gebuchten Bruttobeiträge der Versicherer kletterten um 3,1 Prozent auf 91,8 Milliarden Euro. Auch die ausgezahlten Leistungen der Branche stiegen.
Die Versicherungsbranche war in den vergangenen Jahren trotz diverser Krisen relativ unbeschadet geblieben. Nach drei herausfordernden Jahren sieht die deutsche Versicherungsbranche wieder Aufwärtstendenzen. „Die Talsohle scheint nun überwunden“, erklärte GDV-Präsident Norbert Rollinger im Februar 2025. Laut der vorläufigen Zahlen sollte für das Jahr 2024 ein leichtes Plus stehen.
Nun hat der Versicherer-Verband die Zahlen für 2024 veröffentlicht und gibt damit die Bestätigung der verbesserten Entwicklung. Denn im Jahr 2024 haben die Versicherer beim Geschäft mit Leben-Policen wieder bessere Zahlen einfahren können. So stiegen die Beitragseinnahmen im vergangenen Jahr um 3,1 Prozent. Dadurch hat die Branche Beitragseinnahmen in Höhe von 91,8 Milliarden Euro einfahren können. Damit konnte eine kleine Kehrtwende vollzogen werden. Denn seit 2020 waren die Beitragseinnahmen rückläufig. „Insgesamt war es kein leichtes Jahr für die Lebensversicherungen. Mit über 85 Millionen Verträgen bleibt sie aber fester Bestandteil der Alterssicherung in Deutschland”, sagt Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV.
Maßgeblicher Treiber im vergangenen Jahr war das Einmalbeitragsgeschäft mit einem Plus von 10,1 Prozent im Neuzugang. „Die Menschen haben vorhandene Vermögenswerte genutzt, um eine Rentenpolice gegen Einmalbeitrag abzuschließen”, erklärte Schumann. Dennoch bleiben die laufenden Beiträge mit 63,9 Prozent der größte Teil der Einnahmen. Einmalbeiträge kommen auf 29,5 Prozent und Zusatzversicherungen machten 6,7 Prozent der Beiträge aus. Inklusive der Pensionskassen und Pensionsfonds haben die Versicherer gebuchte Bruttobeiträge von 94,6 Milliarden Euro erzielt und wuchsen damit um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus der Broschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2025“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.
Während die Beitragseinnahmen nun wieder stiegen, gab es erneut Einbußen bei der Anzahl der Policen im Bereich der Hauptversicherungen. Im Jahr 2024 sank die Zahl der Leben-Verträge um 1,4 Prozent auf 80,3 Millionen Policen. Mit 52,5 Prozent den größten Anteil daran haben Renten- und Pensionsversicherungen. Klassische Kapitalversicherungen haben einen Anteil von 19,5 Prozent am Bestand. Weitere 9,1 Prozent fallen auf Risiko-Policen. Immerhin noch 7,5 Prozent der Policen sind Invaliditätsversicherungen.
Im Bereich der betrieblichen Altersversorgung stieg die Zahl der Verträge um 0,1 Prozent auf über 16,55 Millionen. Die bAV hielt weiter einen Anteil von 19,6 Prozent an allen Verträgen der Lebensversicherer, Pensionskassen und Pensionsfonds. Gemessen an den Bestandsbeiträgen lag der Anteil sogar bei 24,9 Prozent (Vorjahr: 24,5 Prozent).
Die ausgezahlten Leistungen der Leben-Anbieter stiegen 2024 auf 99,1 Milliarden Euro. Das sind 2,6 Prozent mehr als im Jahr 2023. Leicht negativ entwickelte sich der Kapitalanlagenbestand der Versicherer. Dieser hatte in 2019 erstmals die Rekordmarke von mehr als einer Billion Euro geknackt. Im abgelaufenen Jahr sank der Bestand um 0,7 Prozent auf 1.019 Milliarden Euro. Hinzu kamen noch rund 215,9 Milliarden Euro an Kapitalanlagen für fondsgebundene Policen.