Die Provinzial Konzern hat im Geschäftsjahr 2024 erstmals die Marke von sieben Milliarden Euro an Beitragseinnahmen überschritten. Besonders stark zeigte sich die Schaden- und Unfallversicherung mit einer starken Schaden-Kosten-Quote. In der Lebensversicherung stabilisiert sich das Neugeschäft, unterstützt durch starke Einmalbeiträge.
Die Provinzial hat die Geschäftszahlen für das Jahr 2024 veröffentlicht. Mit einem Plus von rund sieben Prozent übertraf der Konzern das Vorjahresergebnis deutlich und erzielte erstmals über sieben Milliarden Euro an Gesamtbeitragseinnahmen (7,01 Milliarden Euro).
Trotz herausfordernder Marktbedingungen konnte auch der Gewinn gesteigert werden. Der Konzernjahresergebnis vor Steuern wuchs auf 291,5 Millionen Euro, nach 122,1 Millionen Euro im Vorjahr. Insgesamt wurde ein Konzernjahresüberschuss in Höhe von 165,0 Millionen Euro erwirtschaftet. Im vergangenen Jahr hatte der Gewinn noch bei 93,3 Millionen Euro gelegen. Damit konnte die Provinzial den Gewinn um stolze 76,8 Prozent steigern.
Ebenfalls eine positive Entwicklung gab es bei den Kapitalanlagen. Denn das Ergebnis aus Kapitalanlagen konnte um 14 Prozent auf 956,6 Millionen Euro nach oben gehievt werden. Auch im Neugeschäft und bei der Kundenzahl seien Zuwächse erzielt worden. Fast 500.000 neue Kunden seien im vergangenen Jahr hinzugekommen. Dadurch kletterte die Kundenzahl auf 5,27 Millionen.
„Zu Buche schlagen hier insbesondere die Ergebnisse unserer regionalen Schaden- und Unfallversicherer", so Vorstandschef Wolfgang Breuer. Auch die digitalen und hybriden Geschäftsmodelle bereiteten dem Unternehmen aus Münster Freude. „Die strategische Ausrichtung des Konzerns, diese Angebote zu bündeln, stärker untereinander zu vernetzen und so für eine noch effizientere Marktausrichtung zu sorgen, trägt Früchte“, so Breuer.
Den größten Anteil am Erfolg trug erneut das Geschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen. Die Beiträge in diesem Bereich kletterten um 8,5 Prozent auf 4,892 Milliarden Euro. Einen besonders starken Zuwachs verzeichnete die Wohngebäudeversicherung mit einem Beitragsplus von 9,9 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro. Auch Kfz (+8,5 Prozent) und Hausrat (+3,7 Prozent) legten zu. Zugleich konnte die Combined Ratio auf 87,9 Prozent gesenkt werden (90,3 Prozent), trotz einer hohen Anzahl an Naturereignissen. Das ist umso bemerkenswerter, weil sich die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle um 3,7 Prozent auf 2,94 Milliarden Euro erhöhten.
Mit Blick auf die angekündigte Einführung einer Pflichtversicherung für Elementarschäden sieht sich der Konzern in einer Schlüsselrolle: „Als öffentlicher Versicherer mit hohem Marktanteil in der Wohngebäudeversicherung nehmen wir unsere Verantwortung an“, erklärte Breuer. Wichtig sei jedoch, die Einführung risikoadäquater Prämien mit einem Opt-Out-Modell, bei dem Kunden die Elementarversicherung nur aktiv abwählen können. Bereits jetzt würden sich 60 Prozent der Neukunden freiwillig für den zusätzlichen Schutz entscheiden.
Auch das Lebensversicherungsgeschäft entwickelte sich stabil. Die gebuchten Beiträge stiegen um 3,8 Prozent auf 2,12 Milliarden Euro. Die Einmalbeitragseinnahmen stiegen um 10,5 Prozent auf 27,4 Milliarden Euro. Dagegen lagen die laufenden Beiträge mit 64,4 Milliarden Euro nur leicht über dem Vorjahresniveau von 64,3 Milliarden Euro. Besonders gefragt waren fondsgebundene Policen, deren Einmalbeiträge um 15 Prozent zulegten.
Ein zentraler Erfolgsfaktor bleibt die digitale Transformation. Vor allem das Online-Geschäftsmodell S-Direkt legte um 13,6 Prozent zu. Die gebündelte Kundenbetreuung auf Holding-Ebene zeigt erste Wirkungen. Parallel dazu investiert der Konzern in hybride Beratung und stärkt seine Präsenz im Maklermarkt mit der Einführung der Marke HFK1676.