Der digitale Direktvertrieb legt zu – doch der Maklervertrieb behauptet seine Position. Das zeigen aktuelle Ergebnisse des „Kundenmonitor e-Assekuranz 2024“ von Sirius Campus. Während Banken- und Vertretervertriebe an Zustimmung verlieren, bleibt die Akzeptanz des Maklervertriebs mit rund 51 % stabil – und das seit mehreren Jahren.
Demgegenüber stieg der Anteil derjenigen, die sich einen Abschluss über ein Vergleichsportal vorstellen können, 2024 auf 39 % – ein Plus von drei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Auch die tatsächliche Nutzung der Portale wuchs von 16 % auf 19 %. Besonders auffällig ist dabei die Altersgruppe der 41- bis 50-Jährigen, bei der fundiertes Versicherungswissen und digitale Affinität offenbar zusammenkommen.
Makler als hybride Beratungsinstanz
Während die Akzeptanz persönlicher Abschlüsse über Vertreter seit Jahren sinkt – etwa bei Terminen im häuslichen Umfeld von über 80 % im Jahr 2010 auf nun 61 % –, bleibt der Makler für viele Kundinnen und Kunden ein verlässlicher Ansprechpartner. Der Grund: Er vereint persönliche Beratung mit digital gestützter Vergleichbarkeit. Besonders bei komplexen Produkten oder sensiblen Themen setzen viele weiterhin auf qualifizierte und unabhängige Begleitung.
„Die konstant hohe Akzeptanz des Maklervertriebs zeigt, dass Kundinnen und Kunden hybride Beratung zu schätzen wissen: Eine individuelle Begleitung mit digitaler Unterstützung“, betont Studienautor Christoph Müller von Sirius Campus.
Banken verlieren weiter – Vergleichsportale gewinnen Informationsmacht
Gleichzeitig verlieren Banken als Versicherungsvertrieb an Boden – die Akzeptanz sank seit 2018 von 43 % auf nun 38 %. Vergleichsportale hingegen gewinnen nicht nur beim Abschluss, sondern auch als Informationsquelle an Bedeutung: 37 % der Befragten haben sich 2024 auf einem Portal über Versicherungen informiert – vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Für Makler ergibt sich daraus eine doppelte Chance: Sie können nicht nur als qualifizierte Alternative zum reinen Online-Abschluss punkten, sondern auch gezielt dort ansetzen, wo digitale Recherche in individuelle Beratung übergeht.