Diese Versicherermarken sind fit für die Zukunft

Quelle: DALL-E

Wie zukunftsfähig sind deutsche Versicherer wirklich? Eine aktuelle Studie von BrandTrust zeigt überraschende Einblicke in die Wahrnehmung von Marken wie Allianz und HUK Coburg. Besonders bei der Generation Z hapert es an Vertrauen und Zukunftsoptimismus.

Versicherungen sind Vertrauensgeschäfte. Doch dieses Vertrauen hängt längst nicht mehr nur von Größe und Bekanntheit ab. Die aktuelle Studie „Future Readiness“ von BrandTrust hat bei über 3.000 Versicherten in Deutschland nachgefragt, wie sie die Zukunftsfähigkeit von 20 etablierten Versicherern und fünf Insurtechs bewerten. Das Ergebnis ist ein Weckruf für die Branche. Denn große Namen wie Ergo, Debeka und Generali schneiden schlecht ab während die HUK Coburg als Benchmark gilt.

Die zentrale Frage der Studie lautet: „Hat diese Marke ihre beste Zeit noch vor sich oder schon hinter sich?“ Die Differenz zwischen positiven und negativen Antworten ergibt den Future Readiness Score. Dabei zeigt sich, dass viele der größten Anbieter nur im Mittelfeld oder sogar im negativen Bereich landen. Besonders kritisch ist die Lage bei der Nürnberger Versicherung und der Alte Leipziger Hallesche mit stark unterdurchschnittlicher Weiterempfehlungsrate und Zukunftszuversicht.

Huk-Coburg dominiert das Zukunftsfeld

Die Huk-Coburg schafft es als einziger großer Versicherer klar in den Quadranten der Future Power Brands. Sie vereint hohe Bekanntheit mit Attraktivität und überzeugt sowohl bei Kundenzufriedenheit als auch im Zukunftsversprechen. Eine Ursache ist ihre differenzierte Markenstrategie mit Huk24 als digitale Ergänzung. Andere Versicherer hingegen bleiben trotz hoher Bekanntheit blass und unattraktiv. Der BrandTrust Performance Monitor zeigt: Ergo, HDI, R+V, Generali, Debeka, Axa, Versicherungskammer Bayern und Signal Iduna rangieren im Bereich der Out Brands. Sie haben eine starke Marktstellung aber wenig emotionale Strahlkraft.

Quelle: DALL-E

Ein Blick auf die Altersgruppen offenbart ein klares Muster. Während Babyboomer vielen Versicherungen eine gute Zukunft zutrauen sind Gen X, Y und Z deutlich kritischer. Besonders die Gen Z nimmt die Branche als altmodisch und wenig innovationsfreudig wahr. Ausnahmen wie die Allianz zeigen aber auch dass gezielte Ansprache wirkt. Die Allianz punktet bei jungen Menschen mit Apps wie BonusDrive und einem klaren Sicherheitsversprechen.

Kundennähe reicht allein nicht mehr

Versicherer wie DEVK Provinzial und LVM gelten bei den Befragten als kundennah. Doch selbst hohe Zufriedenheitswerte schlagen sich nicht automatisch in einem positiven Zukunftsbild nieder. Das Problem dabei ist, dass es viele Versicherungen nicht schaffen, ihre Stärken in ein attraktives Narrativ zu übersetzen. Was früher als Vertrauensanker galt ist heute oft nicht mehr genug um neue Zielgruppen zu begeistern.

Die jungen Digitalanbieter Lemonade Getsafe und Neodigital haben kaum Bekanntheit aber hohe Zukunftszuversicht bei ihren Kennern. Das zeigt: Ihre Innovationskraft wird wahrgenommen auch wenn es an Reichweite und Kundenbindung noch fehlt. Für etablierte Versicherer ergibt sich daraus eine Chance. Kooperationen mit starken Digitalmarken könnten helfen eigene Innovationsdefizite zu kompensieren.

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