Da das Verhalten der Märkte während eines Konjunkturabschwungs kaum vorhersehbar ist – das gilt übrigens auch für andere Krisenereignisse – empfiehlt es sich, auf taktische Portfolioanpassungen zu verzichten und stattdessen die langfristigen Anlageziele im Auge zu behalten. Strategie geht also vor Taktik. Dass das ein guter Rat ist, zeigt eine Untersuchung von Vanguard für den US-Markt.
Demnach erzielten Fonds mit einer strategischen Asset-Allokation im Durchschnitt höhere Renditen als taktisch operierende Fonds. Ein guter Berater zeichnet sich demnach dadurch aus, dass er seine Kunden mit Ruhe und Weitsicht bei der Verwirklichung ihrer finanziellen Ziele unterstützt und sie nicht in ihren Ängsten bestärkt. Daher ist der Zeitpunkt günstig, um mit Kundinnen und Kunden über mögliche Folgen eines Abschwungs zu sprechen, die Flexibilität einer fondsgebundenen Versicherungslösung aufzuzeigen und sie darin zu bestärken, sich von temporären Kursschwankungen nicht von ihren langfristigen Plänen abbringen zu lassen. Das ist übrigens auch damit gemeint, wenn man vom Berater als Coach spricht.
Ein wirtschaftlicher Abschwung muss nicht zwingend von Nachteil sein
Abschließend noch ein wichtiger Punkt: Für ein gut ausbalanciertes Multi-Asset-Portfolio muss ein wirtschaftlicher Abschwung ohnehin nicht zwingend von Nachteil sein. Während es im vergangenen Jahr infolge der aggressiven Zinserhöhungen der Notenbanken einen hohen Gleichlauf zwischen Aktien und Anleihen gab, deutet sich nun mit dem absehbaren Ende des Zinserhöhungszyklus an, dass Anleihen wieder eine rentable Quelle für laufende Erträge sein könnten. Der Diversifikationsnutzen, über den ein Mischportfolio in Krisenzeiten verfügt, sollte also wieder gewahrt sein.