Dachfonds für die Altersvorsorge einsetzen

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Das bedeutet: Dachfonds eröffnen für Anleger die Möglichkeit, sich mit einem Investment den Zugang zu mehreren Anlagekonzepten zu verschaffen, um auf diese Weise die eigene Diversifikation professionell und zielgerichtet voranzutreiben, ohne sich dabei vom Prinzip Hoffnung leiten lassen zu müssen. Das ist gerade mit Blick auf den Ruhestand interessant, indem eine Dachfonds-Strategie als eine Art lebensbegleitender Strategie umgesetzt wird. Das kann zum Beispiel folgendermaßen aussehen: Eine 40-jährige Person investiert einen Sockelbetrag in einen offensiv orientierten Dachfonds und zahlt regelmäßig weitere Beiträge in den Dachfonds ein. Angenommen, die Person möchte mit 66 Jahren in Rente gehen und benötigt dann zur Aufstockung der gesetzlichen Rentenzahlungen regelmäßig Gelder aus seiner Vermögensverwaltung. Daher kann die Anlagestrategie beispielsweise im Alter von 62 Jahren umgestellt werden, indem das aufgebaute Vermögen aus dem offensiven Dachfonds gesichert und in ein eher defensives Konzept überführt wird. Das reduziert das Downside-Risiko kurz vor Eintritt in die Rente, wenn das Geld wirklich gebraucht wird.

Verschiedene Anlagestrategien für Entnahmen zu verschiedenen Zeitpunkten

Diese dynamische Strategie kann dann im Ruhestand fortgesetzt werden, indem nicht zum Renteneintritt das gesamte Vermögen ausgezahlt, sondern ein Entnahmeplan errichtet wird. Aus einem Entnahmeplan geht hervor, zu welchem Zeitpunkt welches Kapital zur Verfügung stehen muss – und wie die freien Gelder eingesetzt werden müssen, um so lange wie möglich über Kapital verfügen zu können. Das sichert auch ein längeres Leben finanziell ab. Ein professioneller Entnahmeplan kann beispielsweise drei Ebenen besitzen. Aus einem Teil werden die kurzfristig benötigten Ausschüttungen realisiert, ein weiterer wird mit einem mittleren Horizont für den Verbrauch angelegt, der dritte beispielsweise mit Blick auf die Erben, einen gemeinnützigen Zweck oder eben die Absicherung des Langlebigkeitsrisikos. Das bedeutet, dass verschiedene Anlagestrategien eingesetzt werden, um zu verschiedenen Zeitpunkten Vermögen abschöpfen zu können, aber zugleich das verfügbare Vermögen so lange wie möglich zu erhalten.

Auch steuerlich bieten Dachfonds viele Vorteile. Das erhöht die Vermögensmasse für den Ruhestand. So werden die Kosten des Dachfonds jeden Tag anteilig vom Inventarwert abgezogen. Damit drücken sie direkt den zu versteuernden Gewinn für den Anleger. Der Dachfonds kann im Hinblick auf die steuerlichen Freistellungen im Rahmen des Investmentsteuerreformgesetzes täglich die Aktienquoten aus den Zielfonds nehmen und zu einer Gesamtaktienquote zusammenfassen. Das reduziert die Steuerlast, denn laut dem Steuergesetz sind 30 Prozent aller Gewinne aus Aktienfonds steuerfrei. Und Umschichtungen sind innerhalb des Dachfonds steuerfrei. Das bedeutet, es kommt zu einem aufgeschobene Steuereffekt und nicht wie bei Vermögensverwaltungen oder Fondsvermögensverwaltungen einen Steuerabzug bei jeder Reallokation.