Immobilienportfolios für ESG-Anforderungen fit machen

Quelle: AnteKante/Pixabay

Das ist kein Selbstläufer und kann Investoren viel abverlangen. Neben der notwendigen Erfüllung der rechtlichen Pflichten kommt es vor allem auf die finanziellen Ressourcen an. Die Kosten für eine professionelle und zukunftsfähige energetische Sanierung können bei einem typischen Mehrfamilienhaus leicht einen sechsstelligen Betrag ausmachen. Aber das Risiko, dieses Geld nicht zu investieren, ist ungleich größer. Denn Immobilien nicht unter Nachhaltigkeitskriterien zu gestalten, setzt die Substanz als solches aufs Spiel. Immobilien, die solchen Anforderungen nicht oder nicht mehr genügen, werden schlichtweg in Zukunft nicht mehr zu vermieten beziehungsweise zu verkaufen sein.

Daher ist es eine akute Herausforderung für Investoren, ihre Immobilienportfolios ESG-fest zu machen. Eine Makler-Umfrage hat laut McMakler ergeben, dass sich immer mehr Käufer für nachhaltiges Bauen und umweltgerechtes Wohnen interessieren. Immobilienkäufer nehmen umweltschonende Immobilien immer mehr ins Visier. Das lohnt sich auch finanziell. Mehreren Marktstudien zufolge erzielen nachhaltige Immobilien höhere Renditen, Verkäufe- und Mietpreise. „Darüber hinaus besteht bei lang- und mittelfristigen Anlagehorizonten ein geringeres Risiko, da grüne Gebäude besser für die Zukunft gerüstet sind“, heißt es bei der Großbank Credit Suisse. Das Risiko-/Rendite-Profil sei herkömmlichen Immobilien-Investments überlegen. Zudem tragen nachhaltige Immobilien auch dazu bei, Treibhausgas-Emissionen zu senken und die Energieeffizienz zu steigern, heißt es weiter.

Technische Nachhaltigkeitsanalyse des Immobilienportfolios

Für Investoren ist es daher wichtig, sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit diesen Nachhaltigkeitsherausforderungen zu befassen. So kann eine technische Nachhaltigkeitsanalyse des Immobilienportfolios Sinn ergeben. Daran zeigt sich, wie es um die Nachhaltigkeitsqualität bestellt ist und welche Investitionen vorgenommen werden müssen, um diese mit Blick auf die Zukunft herzustellen. Eine solche Prüfung kann zum Beispiel ergeben, dass der Verkauf eines Objektes Sinn ergibt, um das freiwerdende Kapital in die nachhaltige Sanierung anderer Immobilien zu stecken. Auf diese Weise werden dann idealerweise Werte und Mieteinnahmen des verbleibenden Portfolios erhöht. Andererseits zeigen Investoren durch eine Nachhaltigkeitsbewertung nach außen, dass ihnen Aspekte wie Energieausweis, energetische Kennwerte und energetische Sanierung, Barrierefreiheit, Elektromobilität und die Beseitigung von Schadstoffen und Altlasten wichtig sind und sie auch Spezialthemen wie Wasser/Begrünung/Mikroklima, Qualität der Kreislaufwirtschaft und Anpassung an den Klimawandel in ihren Überlegungen abdecken. Das wiederum schafft Sicherheit für Mieter und potenzielle Käufer.