PKV-Rating: Versicherer mit den besten und schlechtesten Bilanzen

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Kennzahlen zur Bilanz betreffen die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens – sie geben in Zeiten des demografischen Wandels Auskunft darüber, ob Versicherer verlässlich kalkulieren und wirtschaften. Der traditionsreiche MAP-Report hat nun ein neues Bilanzrating privater Krankenversicherer veröffentlicht. Versicherungsbote stellt ausgewählte Ergebnisse vor.

Versicherer werden in Ratings zumeist für drei Bereiche bewertet. Ein erster Bereich ist der Service mit Bewertungsinhalten wie Prozess- und Stornoquoten. Ein zweiter Bereich betrifft den Vertrag – mit Inhalten wie Beitragsentwicklung und Flexibilität. Nur dem dritten Bereich aber widmet sich eine aktuelle Ausgabe des Traditionsratings MAP-Report: bei der stolzen Report-Nummer 925 handelt es sich um ein Bilanzrating privater Krankenversicherer.

Kennzahlen der zurückliegenden fünf Jahre wurden herangezogen

Kennzahlen zur Bilanz betreffen die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens – sie geben in Zeiten des demografischen Wandels Auskunft darüber, ob private Krankenversicherer verlässlich kalkulieren und wirtschaften. Damit das Rating aussagekräftig ist, wurden durchschnittliche Kennzahlen für die Jahre 2017 bis 2021 herangezogen – können doch Kennzahlen auch einer gewissen Schwankung unterliegen, was durch Betrachtung längerer Zeiträume ausgeglichen wird.

Zehn Kennzahlen trugen zum aktuellen Bilanzrating bei:

  • Die Nettorendite bemisst den Erfolg der Kapitalanlage-Politik eines Unternehmens.
  • Die Bewertungsreservequote ergibt sich aus der Summe der Bewertungsreserven in Prozent des Bestands an Kapitalanlagen.
  • Die RfB-Quoten zeigen, wie viele Rückstellungen für die Versicherten angespart wurden, um Beitragssteigerungen aufzufangen.
  • Die Versicherungstechnische Ergebnisquote reflektiert die Kalkulation des Unternehmens unter den Aspekten Schadenaufwand, Verwaltungs- und Abschlusskosten sowie Sicherheitszuschlag. Entweder genügen die kalkulierten Größen zur Deckung, oder es muss – bei negativer Quote – für die Risiko- und Kostendeckung ein Teil des Kapitalanlageergebnisses herangezogen werden.
  • Die Überschussverwendungsquote zeigt an, in welchem Umfang der wirtschaftliche Gesamterfolg an die Versicherten weitergegeben wird. Map-Autor Reinhard Klages hierzu: „Im Unterschied zur RfB- und RfB-Zuführungsquote wird in dieser Kennzahl der gesamte Überschuss einschließlich der Direktgutschriften aus den Zinserträgen der Altersrückstellungen erfasst.“
  • Die Vorsorgequote stellt dar, wie viel Prozent der Bruttoeinnahmen eines Versicherers in die Vorsorge für das Alter fließen, um die mit dem Alter steigenden Krankenkosten abzufangen.
  • Hinzu kommen noch die zwei Kostenquoten Abschluss- und Verwaltungskostenquote sowie die Solvabilitätsquote. Die Solvabilitätsquote gibt an, ob die Versicherer ein wirtschaftliches Extremereignis aus eigener Kraft stemmen können, das alle zweihundert Jahre auftritt.

Für die Kennzahlen konnten insgesamt 300 Punkte erreicht werden mit folgender Gewichtung:


In einem zweiten Schritt wurden die erreichten Punkte eines Unternehmens dann in eine fünfstufige Benotung übersetzt.

Rating-Sieger und -Verlierer

Gegenüber dem vorigen Bilanzrating wurde aktuell der Notenschlüssel abgeändert. Denn im vorigen Bilanzrating (für 2016 bis 2020) gab es ab 80 Prozent (ab 240 Punkte) die Bestnote mmm+ ("hervorragend"). Im aktuellen MAP-Report 925 jedoch müssen mindestens 85 Prozent bzw. mindestens 255 Punkte für die Bestnote erreicht werden.

Folglich können auch nur drei Versicherer mit der Bestnote glänzen. Folgendermaßen schnitt das Gesamtfeld der PKV-Unternehmen ab:

  • Drei Versicherer erhielten die Bestnote mmm+ ("hervorragend" – ab 255 Punkte);
  • vier Versicherer erhielten die zweitbeste Note mmm ("sehr gut" – 225 bis 254 Punkte);
  • elf Versicherer erhielten ein mm ("gut" – 195 bis 224 Punkte);
  • neun Versicherer erhielten ein m ("befriedigend" – 165 bis 223 Punkte);
  • drei Versicherer erhielten ein m- ("ausreichend" – weniger als 165 Punkte).

Die Rating-Sieger: PKV-Unternehmen mit "hervorragendem" und "sehr gutem" Ergebnis

Es hat mittlerweile Tradition: schon zum dritten Mal hintereinander konnte die Alte Oldenburger das Ranking für sich entscheiden. Das Sieger-Unternehmen erfüllte 88,3 Prozent der Kriterien und erhielt dafür 265 Punkte sowie die Bestnote "hervorragend".

Folgende Versicherer glänzten mit "hervorragenden" und "sehr guten" Ergebnissen:

  1. Alte Oldenburger: hervorragend (265 Punkte)
  2. LVM: hervorragend (258 Punkte)
  3. Universa: hervorragend (256 Punkte)
  4. Signal Iduna: sehr gut (248 Punkte)
  5. R+V: sehr gut (238 Punkte)
  6. VGH Provinzial: sehr gut (238 Punkte)
  7. Hallesche: sehr gut (234 Punkte)

Die Rating-Verlierer: PKV-Unternehmen mit "befriedigendem" oder "ausreichendem" Ergebnis

Folgende Unternehmen aber landeten beim Ranging auf den hinteren Plätzen, weil sie nur "befriedigend" oder gar nur "ausreichend" abschnitten:

  • Axa: befriedigend (197 Punkte)
  • DEVK: befriedigend (190 Punkte)
  • DKV: befriedigend (190 Punkte)
  • Continentale: befriedigend (187 Punkte)
  • Arag: befriedigend (186 Punkte)
  • Württembergische: befriedigend (182 Punkte)
  • Concordia: befriedigend (172 Punkte)
  • Barmenia: befriedigend (170 Punkte)
  • UKV: befriedigend (167 Punkte)
  • HUK-Coburg: befriedigend (165 Punkte)
  • Bayerische Beamtenkranken: ausreichend (142 Punkte)
  • VRK: ausreichend (137 Punkte)
  • Nürnberger: ausreichend (136 Punkte)

Hintergrund: Der aktuelle MAP-Report 925 mit dem Bilanz-Rating und einer Vielzahl von Bilanzkennzahlen ist soeben bei Franke und Bornberg erschienen. Der Report kann kostenpflichtig auf der Webseite der Rating-Experten bestellt werden.