Regionalklassen 2023: So ändern sich die Beiträge in der Kfz-Versicherung

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Die beste Schadenbilanz in der Vollkaskoversicherung erreicht der Bezirk Wesermarsch in Brake in Niedersachsen (Regionalklasse 1), in der Teilkaskoversicherung der bayerische Zulassungsbezirk Bamberg (Regionalklasse 1). Die schlechteste Schadenbilanz in der Vollkasko wurde in Garmisch-Partenkirchen (Regionalklasse 9) ermittelt. In der Teilkaskoversicherung weist wie in den letzten Jahren der Landkreis Ostallgäu in Bayern die schwächsten Werte auf (Regionalklasse 15).

In den meisten deutschen Großstädten über 300.000 hat sich bei Haftpflicht, Voll- und Teilkasko wenig geändert. In den meisten Fällen geht es lediglich in einem Bereich um eine Regionalklasse nach oben oder nach unten. Nur für Autofahrer in Münster gibt es größere Verschiebungen. So geht es beim Teilkaskoschutz und in der Haftpflichtversicherung in eine schlechtere Regionalklasse.

Bei der Haftpflichtversicherung geht die Risikobewertung von Berlin, Duisburg, Dortmund, Bielefeld und Münster nach oben. Verbessert haben sich Frankfurt und Düsseldorf. In der Vollkasko gibt es nur zwei veränderte Werte. Hier haben Hamburger und Kölner Autofahrer für eine schlechtere Einstufung gesorgt. Beim Teilkaskoschutz müssen Autohalter aus München, Nürnberg, Stuttgart, Bremen und Münster. Dafür dürfen sich Versicherungsnehmer aus Berlin, Hamburg, Wuppertal, Bielefeld ud Leipzig über eine niedrigere Bewertung freuen.

Regionalklassen spiegeln die Schadenbilanz der Regionen wider

Die Regionalklassen werden für die insgesamt 413 deutschen Zulassungsbezirke einmal im Jahr vom GDV herausgegeben und spiegeln die Schadenbilanz der Regionen wider. Entscheidend ist dabei nicht, wo ein Unfall passiert oder ein anderer Kasko-Schaden entstanden ist, sondern in welchem der Zulassungsbezirke der Fahrzeughalter seinen Wohnsitz hat.

Die Schadenbilanzen der Zulassungsbezirke werden versicherungsmathematisch in einen Indexwert umgerechnet, der die jeweilige Regionalklasse bestimmt. Für die Haftpflicht gibt es 12, für die Vollkasko neun und für die Teilkasko 16 Klassen. Je besser die Schadenbilanz und damit die Einstufung in der Regionalklasse, desto günstiger wirkt es sich auf den Versicherungsbeitrag aus.

Allerdings sind die Regionalklassen nur ein Wert, der in die Berechnung der Kfz-Versicherung einfließt. Für die Versicherer selbst sind die Regionalklassen unverbindlich und können ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge zur Hauptfälligkeit angewendet werden – in der Regel ist dies der 1. Januar des folgenden Jahres. Auf der Webseite des GDV können Interessierte die jeweilige Regionalklasse ihres Bezirkes abfragen.

Damit die Risikogerechtigkeit innerhalb einer Regionalklasse gewahrt bleibt, werden regelmäßig die Klassengrenzen geprüft und bei Bedarf angepasst. Weil zuletzt viele Bezirke mit unterschiedlichen Schadenbilanzen in die niedrigsten und höchsten Regionalklassen eingestuft waren, gelten künftig neue Klassengrenzen: Für die niedrigste Regionalklasse der Kfz-Haftpflichtversicherung muss die Schadenbilanz eines Bezirks jetzt fast 22 Prozent statt rund 15 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt liegen – dadurch erreichen nur noch 24 statt 55 Bezirke die niedrigste Regionalklasse. Gleichzeitig beginnt die höchste Einstufung nicht mehr ab 20 Prozent, sondern erst ab rund 30 Prozent über dem Schnitt. Dadurch werden nicht mehr 19 Bezirke, sondern zwei Bezirke in die höchste Regionalklasse eingestuft. Das gilt für Offenbach und Berlin. Bezirke mit einer durchschnittlichen Schadenbilanz haben in der Kfz-Haftpflichtversicherung weiterhin die Regionalklasse 6.