Allianz verliert erneut Marktanteile

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Die Allianz-Gruppe verliert - wie im Vorjahr - Marktanteile; sichert sich aber dennoch den 'Löwenanteil' des deutschen Versicherungsmarktes. Für Erstaunen sorgt allerdings die Dimension des Rückgangs beim Geschäft gegen Einmalprämien.

2020 musste die Allianz-Gruppe erstmals seit 2015 Marktanteilsverluste hinnehmen (Versicherungsbote berichtete). Das setzt sich in diesem Jahr fort. Der ‚Blaue Riese‘ verzeichnete 2021 einen Marktanteil von 17,81 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 19,75 Prozent.

Das geht aus der Untersuchung der Marktanteile im deutschen Erstversicherungsmarkt des Kölner Instituts für Versicherungsinformation und Wirtschaftsdienste, KIVI GmbH, hervor.

Die öffentlich-rechtlichen Versicherer auf Rang zwei können sich gegenüber dem Vorjahreswert (10,44 Prozent) leicht auf 10,62 Prozent verbessern.

Unter den Verfolgern kam es 2021 zu keiner wesentlichen Veränderung: Die R+V verteidigte den dritten Platz (6,84 Prozent) und verwies die Generali (6,25 Prozent) auf Platz vier und die Ergo auf den fünften Platz (5,68 Prozent).

Quelle: KIVI

Die Talanx-Gruppe nimmt unverändert zum Vorjahr Platz 8 ein (4,06 Prozent). Dahinter platzieren sich - wie im Vorjahr - HUK Coburg (3,57 Prozent) und die Zurich (2,57 Prozent).

Besonderheiten beobachteten die Kölner Analysten erneut im Einmalbeitragsgeschäft. Attestierte die Markterhebung den Versicherern letztes Jahr noch Appetit auf Einmalprämien, stellte sie dieses Mal fest, dass einem Anbieter der Appetit gründlich vergangen ist.
So stellte KIVI-Geschäftsführer Dr. Reiner Will fest, dass die Allianz deutlich weniger Geschäft gegen Einmalprämien gemacht hat. Bereits vergangenes Jahr wies Will darauf hin, dass die damit vereinnahmten Prämien und Marktanteile eine höhere Volatilität als laufende Prämieneinnahmen hätten. Erstaunlich sei dennoch die Dimension des Rückgangs, so Will.

Über die Studie:
Die Analyse erfolgte auf Spartenebene und darüber hinaus auch aggregiert über die Sparten auf Ebene der Versicherungsgruppen/-konzerne. Dabei erfassten die Analysten Anbieter mit einem Prämienumsatz von über 50 Mio. Euro. Insgesamt sind dies 264 Gesellschaften (147 Schaden-/Unfall-, 81 Lebens- und 36 Krankenversicherungsunternehmen). Die Untersuchung kann käuflich erworben werden.