Allianz, R+V und Generali bleiben größte deutsche Lebensversicherer

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Dass die Lebensversicherer vergleichsweise gut durch das Jahr kamen, zeigt sich an einem weiteren Fakt: in den Top Ten der größten Lebensversicherer mussten nur drei Anbieter Beitragsverluste hinnehmen. Neben der Allianz war das die Zurich Deutscher Herold, die knapp zehn Prozent weniger Bruttobeitrag erzielte und damit 3,285 Milliarden Euro. Eine Sonderform stellt der Versicherer Proxalto dar. Dieser wickelt lediglich Altbestände ab und betreibt kein Neugeschäft: kauft sich höchstens in neue Altbestände ein. Wenig verwunderlich ist deshalb, dass das Beitragsvolumen um 3,4 Prozent schrumpfte: auf nun knapp 2,451 Milliarden Euro.

Aber es gab auch Gewinner des Krisenjahres 2020. Die Versicherungskammer Bayern als bundesweit größter öffentlicher Versicherer konnte mit seiner Leben-Tochter kräftig wachsen: um 17,8 Prozent legten die Beiträge gegenüber dem Vorjahr zu. Damit ist man Wachstums-Champion im Verhältnis zum bisherigen Bestand, was vor allem auf ein erfolgreiches Geschäft mit Einmalbeiträgen zurückzuführen sei. Die R+V -wie bereits erwähnt- erlöste 14 Prozent mehr Bruttobeitrag ein, die Cosmos 5,4 Prozent, die Alte Leipziger 3,8 Prozent und die Württembergische 2,9 Prozent. Das sind die fünf Versicherer mit dem höchsten Beitragswachstum.

Dies waren zum Jahresende 2020 die größten deutschen Lebensversicherer (nach Bruttobeitrag, Zahlen gerundet):

  1. Allianz (26,007 Milliarden Euro Beitragseinnahmen)
  2. R+V (7,405 Milliarden)
  3. Generali (5,564 Milliarden)
  4. Debeka (3,832 Milliarden)
  5. Versicherungskammer / Bayern Versicherung (3,361 Milliarden)
  6. Zurich Deutscher Herold (3,285 Milliarden)
  7. Alte Leipziger (2,811 Milliarden)
  8. Axa (2,606 Milliarden)
  9. Proxalto (2,451 Milliarden)
  10. Nürnberger (2,397 Milliarden)

Die im Januar präsentierten GDV-Zahlen zeigen, dass die Abhängigkeit der Branche vom Einmalbeitrags-Geschäft weiter zunimmt. Die laufenden Beiträge gingen 2020 um 1,0 Prozent auf 64,4 Milliarden Euro zurück, während die Einmalbeiträge um 0,4 Prozent auf 38,3 Milliarden Euro zulegten. Das ist nicht unumstritten, weil der Verdacht besteht, dass bei manchem Versicherer die Sofortrente-Verträge durch jene gegen laufenden Beitrag quersubventioniert werden, um mehr Einmalbeitrags-Kunden mit attraktiven Produkten anzulocken: zulasten also der langjährigen, treuen Kundschaft.