„Corona zeigt deutlich, wie wichtig eine Rechtsschutzversicherung ist“

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Wo sehen Sie – unabhängig von der Coronakrise – aktuell die größten Preistreiber für die Branche?

Die teuerste Leistungsart ist und bleibt der Arbeitsrechtsrechtsschutz. Diese Kosten sind zwar über Rezession und Hochkonjunktur volatil, aber in der Regel langfristig vernünftig zu kalkulieren. Viele Sorgen haben der Branche aber in den letzten Jahren unvorhersehbare Großschäden bereitet. Begonnen hat es vor einigen Jahren mit den Streitigkeiten aus Kapitalanlagen, Stichworte: Lehman, Göttinger Gruppe. Beispielhaft ist auch die Flut der Klagen zum Widerruf von Darlehen und Lebensversicherungen zu erwähnen. In den letzten Jahren und aktuell kämpfen die Rechtsschutzversicherer für ihre Kunden aufgrund des Dieselskandals gegen VW und andere. Selbstverständlich sieht ein Rechtsschutzversicherer es als seine Aufgabe an, auch in solchen Massenschäden jeden betrogenen Kunden zu unterstützen. Für die oftmals übers Internet eingeworbenen Mandate von industriell arbeitenden Kanzleien steht jedoch in der Regel nicht das individuelle Ziel des Kunden im Vordergrund, sondern die Unterstützung des fabrikmäßig aufgebauten Geschäftsmodells ihrer Kanzleien. Auch deshalb sollte bei Rechtsfragen und -problemen der erste Weg des Kunden zu den Anwaltshotlines der Rechtsschutzversicherer führen.

... und wo sehen Sie Chancen für das Rechtsschutz-Geschäft?

Die Zukunft der Rechtsschutzversicherung sehen wir äußerst positiv. Die Corona-Krise zeigt sehr deutlich die Notwendigkeit einer Rechtsschutzversicherung. Für Versicherungsmakler steckt hier viel Potenzial. Es ist sehr schade, dass die Medien und die Verbraucherschützer in Boomphasen Rechtsschutz als "nice-to-have"-Versicherung bewerten, dann aber in Krisenzeiten diese empfehlen. Die Bürger verunsichert dies - ich bin mir aber sicher, dass die Rechtsschutzversicherung langfristig eine ähnlich wichtige Stellung einnehmen wird wie die Haftpflichtversicherung.

Rechtsschutzversicherer wandeln sich auch immer mehr zum Dienstleister, Sie werben auf Ihrer Webseite unter anderem mit einem „PremiumService“. Welche Dienstleistungen erbringen Sie aktuell, die früher nicht zum „klassischen“ Versicherungsgeschäft gehörten?

Die Rechtsschutzversicherung ist schon lange nicht mehr nur eine juristische Krankenkasse. Auf Rechtsschutz spezialisierte Anbieter wie die KS/AUXILIA haben schon vor vielen Jahren damit begonnen, ihr Angebot als „Problemlöser“ auszubauen. Ziel aller unserer aktuellen Services und Dienstleistungen ist es, eine schnelle und lösungsorientierte Alternative zu der oft langwierigen und nervenaufreibenden Verfahrensdauer vor den zuständigen Gerichten zu bieten. Wichtige Voraussetzung ist bei einem rechtlichen Problem die schnelle Kontaktaufnahme mit uns – egal ob telefonisch oder digital. Unsere Juristen helfen sofort und geben auch Auskunft über den Umfang des Versicherungsschutzes. Gemeinsam mit unserem Kunden stimmen Sie dann das weitere Vorgehen ab. Das kann eine telefonische Rechtsberatung durch unabhängige Rechtsanwälte, eine Empfehlung eines Rechtsanwaltes, eine telefonische Mediation, eine Online-Beratung oder auch der Hinweis auf unser Kunden-Portal mit Musterschreiben und Musterverträgen sein. Die hohe Erreichbarkeit 24/7 und die Zufriedenheit unserer Kunden stehen hierbei im Vordergrund. Für unsere modernen Konfliktlösungsarten verzichten wir in den meisten Fällen sogar auf die vertraglich vereinbarte Selbstbeteiligung.