Betriebsschließung: Allianz will bestehende Verträge auf neue Bedingungen umstellen

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Der Versicherungsriese aus München vertritt zudem die Auffassung, dass Pandemien/Epidemien durch ein einzelnes Versicherungsunternehmen nicht versicherbar sind. „Dies wird sich wegen der großflächigen Betroffenheit aller oder nahezu aller Versicherungsnehmer mit einer rein privat-versicherungsrechtlichen Lösung zu tragbaren Prämien nicht bewerkstelligen lassen“, so die Allianz.
Zur Verdeutlichung führte der Versicherer aus, dass BSV-Tarife für kleine Gaststätten schon bei ca. 100 Euro Jahresbeitrag erhältlich seien. „Damit wird das Risiko abgesichert, dass eine Behörde per Verwaltungsakt die Schließung anordnet, um das Ausbreiten von Krankheiten oder von Krankheitserregern im betroffenen Betrieb zu stoppen. Beispiele dafür sind der Salmonellenbefall in der Eisdiele, eine Norovirus-Erkrankung bei Hotelangestellten oder Kolibakterien in der Metzgerei“, so Allianz. Zur derzeitigen Situation ein bedeutender Unterschied, denn die Betriebe wurden aus generalpräventiven Gründen geschlossen, um Sozialkontakte zum Wohle der allgemeinen Sicherheit zu minimieren, nicht weil Krankheit oder Krankheitserreger im Betrieb aufgetreten sind.

„Deshalb denken wir in Zusammenarbeit mit Politik und Verbänden in Richtung Private Public Partnership“, so die Allianz auf Anfrage von Versicherungsbote. Wichtig sei vor allem, dass eine möglichst bedarfsgerechte, aber gleichzeitig praktisch machbare Lösung gelingt. „Derzeit sieht es so aus, als ob hierzu länderspezifische Ansätze entstehen, die dann ggf. in einen übergreifenden europäischen Rahmen passen. Wir beteiligen uns aktuell an den konstruktiven Diskussionen mit den relevanten Beteiligten über konkrete Ausgestaltungen.“