Altersvorsorge: Große Sorge – wenig Wissen

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Tatsächlich sind es nur 58 Prozent, die sich die Mühe machen, ihren jährlichen, von der gesetzlichen Rentenversicherung verschickten Zwischenbescheid gründlich durchzulesen. Das ist auch vor dem Hintergrund erstaunlich, weil sich 52 Prozent der Befragten über die niedrigen Zinsen bei Banken und 43 Prozent bei Versicherungen beklagten. Das führt jedoch nur selten dazu, dass nach Alternativen gesucht wird. Wertvolle Chancen werden verpasst. Das gilt für die Informationsbeschaffung ebenso wie für Aktivitäten, um die Finanzsituation im Alter nachhaltig zu verbessern. Manifestiert wird dieses bedenkliche Verhalten durch weiteres Zahlenmaterial. 54 Prozent der Befragten gehen von einer durchschnittlichen Rentenbezugsdauer von 20 Jahren oder 15 Jahren aus. Tatsächlich liegt sie in Deutschland im Schnitt bei rund 25 Jahren, was lediglich von 12 Prozent richtig eingeschätzt wird.

Immobilien an der Spitze der privaten Altersvorsorge

Aus Sicht der Bevölkerung sind und bleiben Immobilien die bevorzugte Altersvorsorge, die von 46 Prozent selbst genutzt und von 34 Prozent vermietet wird, gefolgt von der betrieblichen Altersvorsorge mit 37 Prozent. Weit abgeschlagen folgen die Riester-Rente mit 26 Prozent sowie klassische Vorsorgekonzepte wie die nicht fondsgebundene Kapitallebens- und Rentenversicherung mit 26 Prozent. 23 Prozent setzen auf Gold und 21 Prozent auf den Bausparvertrag. Anderes gilt für indexgebundene und fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen, für ETFs und Einzelaktien, die innerhalb der privaten Altersvorsorge noch immer ein Schattendasein führen. Das könnte sich jedoch in Zukunft ändern, denn das Interesse für aktienbasierte Anlageformen nimmt allmählich Fahrt auf.

Für 31 Prozent der Befragten ist eine Beratung in Bezug auf die private Altersvorsorge von Interesse. Am häufigsten finden diese Beratungen in Banken und Sparkassen statt, nämlich rund 40 Prozent. Bei 34 Prozent der Befragten hat in den vergangenen 24 Monaten eine Beratung mit einem Versicherungsvertreter stattgefunden. Weitere 14 Prozent haben sich von einem Versicherungsmakler beraten lassen.

Alle anderen Beratungsorte spielen eine nachgeordnete Rolle. Tatsächlich fühlen sich die meisten Befragten gut beraten. Fast die Hälfte von ihnen war begeistert und bewertete die Beratungsleistung mit „ausgezeichnet“ oder „sehr gut“. Lediglich 15 Prozent der Befragten haben die Beratung als „mittelmäßig“ oder „schlecht“ wahrgenommen.

Abschließend ist festzuhalten, dass die Anbieter von Altervorsorgeprodukten gefragt sind. Das Interesse und der Bedarf sind groß. Jetzt gilt es, mit gezielten Maßnahmen die Wissenslücken im Bereich der privaten Altersvorsorge zu schließen und maßgeschneiderte sowie verständlich aufbereitete Altersvorsorgeprodukte anzubieten.