Risikolebensversicherung: Mehrheit der Familien ohne Absicherung

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Über die Hälfte der Haushalte mit Kindern hat keine Risikolebensversicherung abgeschlossen. Bei der Absicherung der Arbeitskraft sieht es nur leicht besser aus. Ihren Hausrat haben dagegen sehr viel mehr Deutsche abgesichert. Knapp 80 Prozent der Familien mit Kindern besitzen eine Hausratversicherung.

Die Absicherung deutscher Familien ist sehr unterschiedlich gestaltet. So haben nur 43,4 Prozent der Personen in Haushalten mit Kindern eine Risikolebensversicherung abgeschlossen. Bei Paaren ohne Kinder sowie bei Alleinerziehenden sind es jeweils 14,9 Prozent, die eine derartige Absicherung haben. Bei den Singlehaushalten sind es sogar nur 6,3 Prozent. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor.

Zudem passen viele Paare ihren Deckungsschutz nicht ihrer individuellen Situation an. „Beim Abschluss einer Risikolebensversicherung sollte nicht nur der günstigste Beitrag entscheidend sein, der individuelle Schutz muss stimmen“, rät Helmut Hofmeier, Vorstand der Europa Lebensversicherung. Häufig würden Paare nur den Tod des Hauptverdieners oder eine Immobilienfinanzierung absichern. „Dabei wird übersehen, dass im Todesfall die laufenden Kosten weiterhin getragen werden müssen. Und auch die Aufgaben des verstorbenen Partners müssen übernommen werden, zum Beispiel bei der Kinderbetreuung oder im Haushalt. Dies alles muss dann aber von einer Person allein getragen werden. Natürlich gibt es externe Unterstützung wie Haushaltshilfen. Die kosten aber auch Geld“, erklärt Hofmeier.

Dabei können Witwen- oder Halbwaisenrenten die Lücke nur unzureichend auffangen. So beläuft sich die „große Witwenrente“ auf lediglich 55 Prozent der Erwerbsminderungsrente des Verstorbenen. Bei der „kleinen Witwenrente“ sind es magere 25 Prozent, begrenzt auf zwei Jahre. Nicht immer reicht das für die laufenden Kosten. Urlaube und andere schöne Dinge geraten mindestens ins Hintertreffen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Ein ähnliches düsteres Bild liefern Zahlen im Bereich der Arbeitskraftabsicherung. Hier hat knapp die Hälfte (54,1 Prozent) der Personen in Haushalten mit Kindern eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Bei Paaren ohne Kinder sind es nur noch 21,9 Prozent. Lediglich jeder sechste Single (14,9 Prozent) hat hier vorgesorgt.

Ihren Hausrat wie Fernseher oder Playstation dagegen haben sehr viel mehr Deutsche abgesichert. Immerhin zwei Drittel der Alleinlebenden (67,1 Prozent) besitzen eine Hausratversicherung. Vier von fünf Paaren mit Kindern (80,6 Prozent) haben einen Schutz des Hausrates. Bei den Paaren ohne Kinder sind es sogar 85 Prozent, die eine Hausrat-Police besitzen.