Wohngebäudeversicherung zeigt: Extremes Wetter setzt den Versicherern zu

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Weit schlimmer hingegen als die Axa trifft es bereits die R+V Allgemeine, die in 2017 noch 99,58 Prozent aufwies und damit bereits vor zwei Jahren der kritischen 100-Prozent-Marke auffallend nahe kam. In 2018 strauchelt die R+V Allgemeine mit einer Combined Ratio von 108,41 Prozent endgültig in die Verlustzone – ein Wert sogar schlechter als die CR der Allianz und Rang 36 in der Tabelle.

Freilich müssen solche Werte auch im Spiegel eines regelmäßigen „Auf und Ab“ in der Wohngebäudeversicherung mit ihren schlecht kalkulierbaren Schadensszenarien betrachtet werden. Denn in 2013, als Deutschland von Starkregen und in der Folge sogar von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht wurde, musste die R+V Allgemeine sogar eine Combined Ratio von 174,89 Prozent ausweisen.

CR in 2018: Westfälische Provinzial trifft es am Schlimmsten

Im Geschäftsjahr 2018 freilich trifft es von allen branchenführenden Unternehmen die Westfälische Provinzial am Schlimmsten. Denn in 2017 durfte man mit einer CR von 79,42 Prozent noch mit dem fünftbesten Schaden-Kosten-Ergebnis der gesamten Branche glänzen. Nun aber folgt der Absturz in der Schaden-Kosten-Tabelle für 2018: Auf 121,36 Prozent verschlechtert sich die CR des Versicherers – von Rang fünf rutscht die Westfälische Provinzial auf Rang 48 der Tabelle durch.

Nur zwei Versicherer haben demnach überhaupt schlechtere Schaden-Kosten-Quoten in 2018 aufzuweisen – die ÖSA mit einer CR von 125,33 Prozent und die Lippische Landesbrand mit einer CR von 127,60 Prozent.

Und nur einmal überhaupt musste die Provinzial selber in den letzten sieben Jahren seit 2013 ein schlechteres Schaden-Kosten-Ergebnis hinnehmen – in 2014, als man sogar 130,13 Prozent ausweisen musste. Ansonsten aber hielt man sich in den letzten sieben Jahren immer unter der kritischen 100-Prozent-Marke.

Die schlechte Schaden-Kosten-Quote der Westfälischen Provinzial in 2018 kann damit als Indiz genommen werden dafür, dass in Zeiten des Klimawandels auch Versicherer mit bisher stabilen Ergebnissen unter einem schwierigen Wohngebäude-Geschäft leiden.

Hintergrund: Der „Branchenmonitor Wohngebäudeversicherung 2013-2018“ analysiert die Daten der 50 größten Wohngebäude-Versicherer mit Fokus auf dem Privatkunden und Geschäftskundengeschäft und deckt damit 94 Prozent des Marktes ab. Zusammen mit weiteren aktuellen Branchenmonitoren kann das Analyse-Instrument kostenpflichtig auf der Webseite der V.E.R.S. Leipzig GmbH bestellt werden.